Neuigkeiten:

  • Saisonauftakt in Wiehl

    Zum ersten Mannschaftskampf der neuen Saison reiste die erste Mannschaft zum Aufsteiger nach Wiehl. Durch den ungewöhnlich frühen Termin müssten wir urlaubsbedingt auf Uwe Eckardt verzichten, dafür kam Arne Peutz, vor der Saison vom C4 Chess Club zu uns zurückgekehrt, zu seinem allerersten Verbandsligaeinsatz. Auch unsere Gastgeber mussten auf zwei ihrer ersten vier Bretter verzichten, was uns eine relativ klare Favoritenrolle bescherte.
    Dieser wurde zunächst Andreas Piskorz an Brett 7 gerecht. Er lockte den schwarzfeldrigen Läufer seines Gegners Erwin Roth hinter seine Bauernkette, schnitt den Rückweg ab und eroberte die Figur. Roth wehrte sich noch ein paar Züge, bevor er sich Andreas‘ Technik geschlagen gab, 1-0.
    Arne Peutz traf bei seinem Debüt an Brett 8 mit Schwarz auf Steffen Jünger. Nachdem Arne die h-Linie gegen den gegnerischen König geöffnet und seine Schwerfiguren dort verdoppelt hatte, hofften wir auf einen erfolgreichen Königsangriff, aber Jünger schaffte es immer, den neuralgischen Punkt h2 ausreichend zu decken. Durch ein Qualitätsopfer auf der anderen Seite des Brettes legte Jünger Arnes König frei und gab Dauerschach, 1,5-0,5.
    Am zweiten Brett spielte Johannes Karthäuser mit Schwarz gegen Andreas Straßner. Johannes rückte aggressiv mit den Königsflügelbauern vor, aber Straßner konterte mit der Öffnung des Zentrums und drang mit Hilfe eines Qualitätsopfers hinter den Bauern zum schwarzen König durch. Trotz aller Verteidigungsversuche gab es kein Entkommen und Johannes musste seine erste Niederlage für unseren Verein überhaupt hinnehmen, 1,5-1,5.
    Überraschend früh erfolgte der Remisschluss an Brett 6 zwischen Patrick Scholl und Volker Margenberg. Patrick hatte mit den schwarzen Figuren schnell Ausgleich erreicht, in meinen Augen durchaus mit der Aussicht auf mehr. Er schätzte die Stellung aber als gefährlich für sich ein und offerierte nach einem Rundgang zu den anderen Brettern die Punkteteilung, die Margenberg annahm, 2-2.
    Patricks Einschätzung der restlichen Stellungen erwies sich als stichhaltiger als meine, denn die von mir als „unklar“ eingestufte Partie an Brett 5 zwischen Olaf Düber und Mathias Milde entschied Olaf nach einem groben Übersehen seines Gegners durch das Eindringen beider Türme auf die siebte Reihe für sich. Milde entschied sich bei der Wahl Matt oder Damenverlust für die schnelle Niederlage, 3-2.
    Am Spitzenbrett gab es ein unerwartetes Wiedersehen zwischen Sebastian Send und seinem Bezwinger aus der vorletzten Saison Mike Gottas, die Wiehler Nummer 1 Martin Mauelshagen fehlte. Beide gingen langsam und gemächlich vor, sodass ich ein heißes Zeitnotduell erwartete. Zwischen den Zügen 17 und 22 gingen Gottas aber drei Bauern abhanden, woraufhin er sofort die Waffen streckte, 4-2.
    Gottas‘ Ansage an seine beiden noch spielenden Kollegen war deutlich: „Ihr müsst beide gewinnen!“ An Brett 4 bot Manfred Schneider seinem Gegner Holger Lehmann nun Remis an, was Manni ein paar Züge vorher noch abgelehnt hatte. Manni hatte nach der Eröffnung mit Schwarz über akuten Platzmangel seiner Figuren zu klagen, schnappte sich aber im Mittelspiel einen Bauern. Meiner Meinung nach immer noch mit Kompensation für den Minusbauern ausgestattet, schlug Lehmann sofort in das Remis ein, ohne sich nochmals in die Stellung zu vertiefen, womit unser Sieg unter Dach und Fach war, 4,5-2,5.
    Es blieb noch meine Weißpartie an Brett 3 gegen Jürgen Hein. Dieser hatte mit Schwarz in der Eröffnung einen Bauern geopfert und meinen König in der Mitte gehalten. Ich entlastete mich durch das Rückopfer des Bauern und erlangte positionellen Vorteil in Form eines starken Läufers und der besseren Bauernstruktur. Die Transformation des positionellen in materiellen Vorteil gelang, ich tauschte den Läufer gegen einen Springer, um in ein Springerendspiel mit Mehrbauer zu gelangen. Dort aber übersah ich nach einem unglaublich schwachen Zug ein Zwischenschach, wonach es für meinen König kein Durchkommen durch die Bauernketten gab. Nach erfolgter Zeitkontrolle und dem eingetüteten Mannschaftsieg investierte ich nochmal 15 Minuten auf der Suche nach einem Gewinnweg, fand aber nichts und bot Remis an, 5-3.
    Ein guter Auftakt also in eine Saison, die, wie meist in der Verbandsliga, Spannung verspricht. Ein deutliches Indiz waren die knappen Ergebnisse der ersten Runde. Neben unserem 5-3 gab es drei 4,5-3,5 Siege.
    Die zweite Mannschaft startet am kommenden Sonntag in Hilchenbach in die Saison, der erste Kampf der Dritten in Betzdorf wurde verlegt.

  • Fehler beim Beitragseinzug

    Aufgrund eines Software-Fehlers sind bei einigen Mitgliedern die Beiträge doppelt abgebucht worden.

    Leider haben wir derzeit noch keine genaue Liste, wer alles betroffen ist, wir arbeiten daran.

    Solltet ihr betroffen sein, bitte kurze eMail an Daniel Mohr.

    Bitte NICHT die doppelte Lastschrift zurück buchen (die Kosten dafür muss dann der Verein tragen), sobald wir heraus bekommen haben, wer betroffen ist, werden wir die zuviel bezahlten Beiträge umgehend zurück überweisen.

    UPDATE: die Beiträge sollten inzwischen alle wieder gut geschrieben worden sein.

  • Kein Jugendtraining

    An den kommenden Samstagen 25.7., 1.8. sowie am 8.8. fällt das Jugendtraining aus. Weiter geht es dann am 15.8.

  • kein Spielabend

    der Spielabend am Freitag, 5. Juni 2015 fällt aus!

  • Wie wir den Aufstieg knapp verpassten….

    Hier nun der versprochene, ausführliche Bericht über das Aufstiegsfinale gegen den SV Sundern.
    Mit ein paar Minuten Verspätung begann der Kampf gegen Sundern, denn im Vorfeld nutzten wir die Gelegenheit und übergaben Martin Brach eine Urkunde sowie einen Pokal anlässlich seiner Ernennung zum Ehrenmitglied des SV Weidenau/Geisweid. Martin war über Jahrzehnte hinweg als Kassierer, Geschäftsführer und Mannschaftsführer in unserem Verein und vor der Fusion im Weidenauer SV tätig. Wir wünschen Martin weiterhin alles Gute und beste Gesundheit!
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    Unser Ehrenmitglied Martin Brach inmitten der ersten Mannschaft.

    Der Kampf gegen Sundern begann bereits einige Wochen zuvor mit einem schlechten Vorzeichen, denn unser (und auch der Liga-) Topscorer Johannes Karthäuser (7,5 Punkte aus 8 Partien!) sagte den Kampf wegen einer Familienfeier ab.
    SONY DSCViel Platz beim großen Finale, im Vordergrund das Brett des Fotografen Uwe Eckardt

    Die erste beendete Partie lieferte an Brett acht Daniel Mohr ab, der auf Grund von Johannes‘ Ausfall zu seinem Saisondebüt kam. Mit Weiß gegen Ralf Schober lehnte er trotz symmetrischer Struktur und frühem Damentausch noch ein schnelles Remisangebot ab und konnte tatsächlich etwas Druck auf Schober generieren. Durch einen Rechenfehler aber verflüchtigte sich der kleine Vorteil, sodass Daniel seinerseits kurz vor der sich anbahnenden Zeitnot Remis anbot, was Schober annahm, 0,5-0,5.
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    Daniel bei seinem Saisondebüt mit Weiß gegen Ralf Schober

    Etwa zeitgleich endete auch meine Weißpartie an Brett zwei gegen Alexander Stolte Remis. Stolte überraschte mich in der Eröffnung und fand auch den einen guten Plan gegen meinen etwas langsam aussehenden Aufbau. Nach einer Ungenauigkeit stand ich passiv am Königsflügel hinten drin und machte mich schon auf eine lange Verteidigung gefasst. Meine einzige Chance der Passivität zu entgehen bestand in der Durchsetzung des Gegenstoßes f4, den Stolte aber scheinbar sicher verhindert hatte. Nach einem schnellen, unbedachten Zug meines Gegners konnte ich dann doch f4 spielen, worauf mein Gegner einen weiteren schwachen Zug machte und Remis anbot. Ich rechnete eine Weile und sah auch einen möglichen Bauerngewinn, den ich aber verwarf, da er meinem Gegner reichlich Kompensation versprach – dachte ich. Der Rechner sieht das anders, aber das war für mich am Brett nicht zu überblicken, also Remis und 1-1.
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    Denk: „23.fxe5 Dxe5 (wenn er erst zweimal auf f1 nimmt, habe ich dann das Schach mit der Dame auf f8, das muss gut sein für mich) 24.Sf3 gewinnt einen Bauern, aber kommt dann nicht 24…Db5 25.Sxd4 Db6 und ich muss 26.De3 spielen, um den Springer zu decken (26.Tc4 geht nicht wegen 26…Txf1+), wonach er 26…Dxb2 machen kann? Zu gefährlich, also Remis.“ Unsinn, sagt die Blechbüchse hinterher, der Zwischentausch 26.Txf6 Txf6 27.Tc4 behält den Bauern, Schwarz hat kaum Kompensation.

    Einen Rückschlag gab es dann an Brett sechs, wo Patrick Scholl zunächst gegen Josef Schulte eine gute, aktive Stellung erreichte. Patrick transponierte die Aktivität ins Doppelturmendspiel, in dem er dem schwarzen König arg zusetzte und unter doppeltem Bauernopfer ein Mattnetz knüpfte. Leider verknotete er sich und machte den zweiten Zug vor dem ersten. Das dadurch entstandene Schlupfloch für seinen König nutzte Schulte zur Flucht und zur Verwertung der Mehrbauern, 1-2.
    Den Ausgleich erzielte Uwe Eckardt durch seinen Sieg gegen Mariana Plass am vierten Brett. Durch Uwes gewohnt unorthodoxe Eröffnungsbehandlung verbrauchte seine Gegnerin schon früh reichlich Zeit. Uwe nutze einen Fehler für einen Bauerngewinn am Königsflügel und öffnete durch einen taktischen Trick das Zentrum, in dem sich der schwarze König befand. In Zeitnot verlor Mariana Plass die Übersicht und Uwe konnte entscheidendes Material einstreichen, 2-2.
    Mit diesem Resultat ging es in die unmittelbare Zeitnotphase, ich postierte mich als Mitschreiber am ersten Brett, an dem Sebastian Send gegen den rumänischen IM Doru Ionescu antreten musste. Sebastian konnte lange seiner Vorbereitung folgen, verbrauchte aber dann sehr viel Zeit, um sich des Angriffs seines Gegners zu erwehren. Im Gegensatz zur Partie der Beiden vor zwei Jahren nutze aber auch Ionescu seine Bedenkzeit dieses Mal voll aus. Ich stieß dazu, als Sebastian nach der Ausführung seines 28. Zuges Remis angeboten hatte, beide hatten noch etwa fünf Minuten bis zum vierzigsten Zug auf der Uhr. Ionescu investierte etwa drei davon, bevor er ablehnte und gleichzeitig ein Figurenopfer anbot. Nun war es an Sebastian, der nach etwa zwei Minuten beschloss, das Opfer abzulehnen, da es zu einem gefährlichen, weißen Angriff geführt hätte. Im Folgenden hatten beide Spieler je einmal die Chance, die Partie für sich zu entscheiden, was aber Beiden entging. Bei je etwa einer Minute auf der Uhr zog Sebastian die Notbremse und wickelte mittels Qualitätsopfer ins Dauerschach ab, 2,5-2,5.
    Eine turbulente Partie spielte Olaf Düber mit Schwarz gegen Markus Tillmann. Zunächst packte Olaf eine Eröffnungsfalle aus, die noch nicht mal Patrick kannte und die im vierten Zug ein blankes Figurenopfer enthielt, das die weiße Dame aber aufs Anstellgleis beförderte. Uwe befürchtete schon einen Einsteller Olafs, aber der Bedenkzeit-Nichtverbrauch sprach für ein vorbereitetes Opfer. Tillmann überlegte lange und fand die zäheste Verteidigung. Olaf setzte nicht optimal fort und ermöglichte Tillmann so das „Opfer“ der Dame gegen einen Turm und zwei Läufer. Dennoch sah zumindest ich Olaf im Vorteil, denn er verfügte über einen gewaltigen Entwicklungsvorsprung und einen Freibauern am Damenflügel. In dieser Konstellation ging es in die Zeitnot, in der ich mich Sebastian zuwandte. Ich ging davon aus, dass Olaf auf Gewinn steht, Olaf hingegen meinte hinterher, dass er sich auf dem Verlustweg wähnte und daher auf „Kampf ums Remis“ umgestellt hatte. Vermutlich lag die Wahrheit irgendwo dazwischen, aber in Zeitnot spielte sich die Stellung deutlich einfacher für Tillmann, der zwischenzeitlich Turmpaar und Läuferpaar auf Olafs König gerichtet hatte und den Punkt für Sundern einfuhr, 2,5-3,5.
    Somit brauchten wir zwei Siege aus den zwei verbliebenen Partien, um doch noch aufzusteigen. Leider war Manfred Schneiders Stellung an Brett drei gegen Heinz Plass trotz langer, zäher Verteidigungsarbeit seitens Mannis nach der Zeitnot mit Minusbauer und völliger Passivität glatt verloren. Plass bot remis, um seiner Mannschaft den Sieg zu sichern. Manni überlegte lange, ob es noch „Fudelchancen“ gibt, entschied sich dann aber zu Recht gegen ein Himmelfahrtskommando und akzeptierte die Remisofferte, 3-4 und herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg nach Sundern!
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    Andreas Piskorz schraubt sein Ergebnis auf 6 aus 9 bei nur einer Niederlage.

    Nur noch für die Galerie war der abschließende Sieg von Andreas Piskorz gegen Peter Kevekordes. Andreas hatte in einem Springer-gegen-Läuferendspiel einen Mehrbauern, dieser war aber verdoppelt, isoliert und blockiert. Wie genau Andreas dieses Endspiel gewann, habe ich nicht nachvollziehen können, möglicherweise spielte auch Kevekordes‘ Spannungsabfall nach dem eingetüteten Aufstieg seiner Mannschaft eine Rolle, 4-4.
    Trotz des denkbar knapp und unglücklich verpassten Aufstiegs können wir uns über eine hervorragende Saison freuen, in die wir mit dem Motto „Bloß nicht absteigen“ gegangen waren.
    Wie schon erwähnt, gewann Johannes Karthäuser die Torjägerkanone der Verbandsliga mit unglaublichen 7,5/8 und einer DWZ Leistung von 2398!
    Trotz der Vizemeisterschaft in dieser Saison ändert sich das Motto für die kommende Saison nicht, die Verbandsliga ist unglaublich ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen, das hat diese Saison wieder einmal gezeigt.