Kategorie: Mannschaften

  • Herbstmeisterschaft für Erste und Dritte, Abstiegskampf für die Zweite

    Durch einen überdeutlichen 7,5-0,5 Sieg in Bad Berleburg hat die erste Mannschaft ihre Ambitionen auf den Aufstieg nochmals unterstrichen und führt nun verlustpunktfrei die Tabelle der Verbandsklasse Süd an.
    Zu unserer Überraschung trat der personell arg gebeutelte Gastgeber gegen uns tatsächlich vollständig an. Dennoch gingen wir schnell in Führung. Am achten Brett verpasste Manfred Schneider seinem Gegner Norbert Großmann schon nach wenigen Zügen einen isolierten Doppelbauern auf der f-Linie, der zudem den bereits kurz rochierten König Großmanns freilegte. Manni beschoss den vorderen f-Bauern, sodass Großmann sich beim Versuch diesen zu decken verdribbelte und sich einen Läufer fangen ließ. Nach ein paar Zügen folgte ein ganzer Turm und die Aufgabe, 1-0.

    Lustige Analyserunde mit Sebastian, Andreas, Patrick, Norbert Großmann und (von der eigenen Hand verdeckt) Florian Meznar

    Auch am siebten Brett gelang uns ein deutlicher Sieg. Daniel Mohr hatte zwar in der Eröffnung mit Weiß seinen Königsflügel etwas geschwächt, aber im Bestreben dies auszunutzen lockerte auch Hartmut Hof seine Königsstellung bedenklich. Die schwarzen Springer vergaloppierten sich am Königsflügel, Hof sah sich sogar gezwungen, einen Rappen zu opfern. Daniel hatte das Opfer kommen sehen und präsentierte schnell die Widerlegung in Form eines erzwungenen Damentausches. Auf dem Weg ins Endspiel ging Hof noch ein Turm verloren, 2-0.
    Am dritten Brett traf Andreas Piskorz auf Olaf Rothberg. Wie gewohnt baute Andreas sich mit Weiß scheinbar vorsichtig auf, konnte aber dennoch schnell die Initiative erlangen (Ich weiß auch nicht, wie er das immer schafft!). Rothberg musste einen Bauern geben, rettete sich aber in ein Endspiel mit jeweils Turm und ungleichfarbigen Läufern. Als Andreas noch den Turmtausch zuließ, war das Endspiel nicht mehr zu gewinnen, 2,5-0,5.
    Kurz vor der Zeitkontrolle war der Mannschaftserfolg sicher. Zunächst konnte Sebastian Send am Spitzenbrett Denis Grigorian besiegen. Sebastian fraß in der Eröffnung riskant einen Bauern auf g7 und handelte sich damit Entwicklungsrückstand ein. Grigorian opferte noch eine Figur, um Sebastians König in der Mitte festzuhalten, aber Sebastian verteidigte sich umsichtig. Als der Damentausch unausweichlich wurde, gab Grigorian auf, 3,5-0,5.
    Kurze Zeit später gewann auch Uwe Eckardt an Brett zwei seine Partie gegen Vladimir Spies. Uwe hatte sich mit Schwarz im Zentrum und am Damenflügel Raumvorteil erarbeitet, aber Spies hielt am Königsflügel dagegen und opferte sogar einen Springer, um die h-Linie gegen Uwes König zu öffnen. Aber Uwe verteidigte sich erfolgreich und konnte den Angriff abschlagen. Spies opferte in Zeitnot einen weiteren Turm, aber Uwes König konnte entwischen, 4,5-0,5.

    Patrick Scholl trotzt dem harten Wittgensteiner Winter und den Angriffsversuchen von Florian Meznar

    Dies war das Signal für Patrick Scholl an Brett vier, das von Florian Meznar ausgesprochene Remisangebot abzulehnen. Patrick hatte schnell in der Partie die Damen und weißfeldrigen Läufer getauscht, was ihm in der entstandenen, geschlossenen Bauernstruktur gute Chancen auf Vorteil versprach. Er eroberte die Basis der weißen Bauernkette und schien einem sicheren Sieg entgegenzusteuern. Da Meznar seinen systemgemäßen Bauernvorstoß am Königsflügel ebenfalls realisieren konnte, wurde es nochmal eng, aber Patrick brachte unter Figurenopfer die verbundenen Freibauern am Damenflügel ins Ziel. Held der Partie war Patricks Damenspringer der mit a6, a8 und a2 drei Randfelder sah, aber seltsamerweise auf jedem davon gut stand, 5,5-0,5.

    Die beiden letzten Partien, links Olaf gegen Emil Nathe, rechts Michael gegen Igor Khess

    Etwas mehr Glück brauchte Olaf Düber am sechsten Brett, um seine 100%-Saisonbilanz zu erhalten. Die ganze Partie über war er klar am Drücker, aber Emil Nathe verteidigte sich geschickt. Als Olaf keine Möglichkeiten mehr sah, seinen Angriff zu verstärken, wickelte er in ein eigentlich remises Damenendspiel ab. Aber Nathe erzwang den Damentausch und alle Awerbach-gestählten Endspielexperten um das Brett herum wähnten ihn ob eines entfernten Freibauern auf der Siegerstraße. Es gab auch einen Gewinnweg, allerdings wurde dieser trotz umfangreicher Analyse erst vom Rechner entdeckt. Nathe wählte aber eine Abwicklung, in der Olaf ihn nach dem gegenseitigen Verspeisen der Freibauern am Königsflügel sogar noch am Damenflügel austempieren und das Endspiel gewinnen konnte, 6,5-0,5.
    Somit war es wieder mal der Berichterstatter, der die letzte Partie spielte. Gegen Igor Khess hatte ich schon früh im Mittelspiel durch diverse Abtausche die Weichen für ein langwieriges(-weiliges) Endspiel gestellt. Der dabei entstandene Freibauer auf d6 erwies sich zwar als nicht sehr gefährlich, aber die Zeit, die Khess benötigte um diesen einzukreisen, nutze ich für eine Aktivierung meiner Figuren. Durch einen weiteren Abtausch drehte ich Khess noch einen Isolani auf d5 an und lehnte beim Stand von 4,5-0,5 sein Remisangebot ab. Ich tauschte das letzte Turmpaar, da ich mir im Springerendspiel gute Chancen ausrechnete, Schwarz in Zugzwang zu bringen. Dafür blockierte ich zunächst die schwarzen Bauern am Königsflügel und griff den Isolani mit Springer und König an, sodass dieser auch von Springer und König gedeckt werden musste. Dadurch wurde der schwarze a-Bauer gezwungen, bis nach a3 vorzustoßen, wo er dann leichte Beute meines Springers wurde. Khess übersah dann noch den Übergang in ein leicht gewonnenes Bauernendspiel und gab auf, 7,5-0,5.

    Kalt wars! Im Bild konnte ich mich für 46.g4 erwärmen

    Somit geht die erste Mannschaft mit zwei (Minus-)Punkten Vorsprung auf Morsbach, Kreuztal und Kierspe in die Weihnachtspause. Am 15. Januar empfangen wir dann Kierspe zum Topduell.
    Das andere Ende der Bezirksliga-Tabelle ziert leider weiterhin die zweite Mannschaft. In Gosenbach reichte es nur zu 2,5 Brettpunkten, erzielt an den drei ersten Brettern durch Stephan Toffanello, Heinz-Roland Send und Stefan Töpler, wobei Letzterer remisierte. Da die zweite Mannschaft erst im kommenden Jahr auf die direkte Konkurrenz um den Klassenerhalt trifft, bin ich immer noch zuversichtlich, dass die Zweite im nächsten Jahr das 20-jährige Bezirksliga-Jubiläum feiern kann. Hoffentlich erleben wir hier keinen „Hertha-Effekt“.
    Den ersten Punktverlust musste die dritte Mannschaft in Haiger gegen die dritte Mannschaft des C4 ChessClubs hinnehmen. Nach Siegen durch Andreas Schöning (sechszügige Mattkombi!) und Laurin Göb und Niederlagen von Daniela Seliger und Florian Schnutz hieß es am Ende 2-2. Dennoch geht auch die dritte Mannschaft als Tabellenführer ins neue Jahr.

  • Enttäuschung beim Bezirks-Vierer-Blitz

    Nach dem Titel im letzten Jahr erhofften wir uns auch bei der diesjährigen Austragung der Bezirks-Blitz-Mannschafts-Meisterschaften in der Siegener BlueBox Titelchancen. Zumindest der dritte Platz, der zur Teilnahme an den Verbands-Meisterschaften berechtigt, sollte erreicht werden. In der Aufstellung Uwe Eckardt, Andreas Piskorz, Manfred Schneider und Patrick Scholl ging die erste Mannschaft dieses Ziel an, die zweite Mannschaft mit Michael Meinhardt, Stephan Toffanello, Martin Schneider, Andreas Schöning und Daniela Seliger wollte die Erste mit Punkten gegen die direkte Konkurrenz aus Siegen, Kreuztal und Hellertal unterstützen. Leider kam es ganz anders:
    Die Erste startete schlecht, nach vier Runden stand lediglich der Pflichtsieg gegen die Zweite sowie ein mühevolles 2-2 gegen den Außenseiter aus Bad Laasphe zu Buche. Trotz eines weiteren 2-2 gegen Hellertal und zwei klaren Siegen gegen Gosenbach und Siegen II betrug der Rückstand auf die oben genannte Konkurrenz nach der Hinrunde bereits drei Punkte. In der Rückrunde gab man dann nur noch ein 2-2 gegen Siegen und eine 1,5-2,5 Niederlage gegen Hellertal ab, belegte aber mit 19-9 Punkten nur den undankbaren vierten Platz. Topscorer war Manfred Schneider mit 11 Punkten aus 14 Partien.
    Klar auf dem fünften Platz stand am Ende die zweite Mannschaft. Aus der erhofften Schützenhilfe für die erste Mannschaft wurde nichts, alle Kämpfe gegen die höher platzierten Teams gingen verloren. Beinahe schadlos hielt man sich an den weiteren drei Mannschaften, gegen diese ging kein Kampf verloren, sodass am Ende 9-19 Punkte auf dem Konto standen. Eine starke Leistung zeigte Stephan Toffanello mit 7 aus 14 an Brett 2.
    Nach ungezählten aufeinander folgenden Teilnahmen auf Verbandsebene droht uns dort in diesem Jahr nur die Zuschauerrolle, es bleibt aber die vage Hoffnung auf einen Nachrückerplatz.
    Es gewann Siegen I vor Kreuztal und Hellertal.

  • Klare Sache für die Erste und die Dritte, knappe Niederlage für die Zweite

    Durch ein klares 7-1 gegen die zweite Mannschaft des SV Bergneustadt/Derschlag hat die erste Mannschaft die angestrebte Spitzenposition in der Verbandsklasse Süd erreicht. Spannung kam in diesem Kampf allerdings nie auf, denn durch eine Panne bei der Aufstellung mussten die Gegner die ersten beiden Bretter kampflos abgeben, was uns eine 2-0 Führung bescherte.

    Die Bretter 3, 4 und 5 zu Beginn des Kampfes

    Den ersten Punkt am Brett erzielte Frank Mickisch an Brett 8. Sein Gegner Wolfgang Lorke hatte mit Schwarz in der Eröffnung einen Bauern geopfert, aber Frank glich den Entwicklungsrückstand schnell aus und holzte konsequent ins Bauernendspiel ab. Da auf dem Weg dorthin sogar noch ein zweiter Bauer abfiel, gab Lorke sich geschlagen, 3-0.

    Stillleben: Studie der Denkerposen (rechts)

    Kurze Zeit später beendete auch Daniel Mohr seine Partie an Brett 7 gegen Johann Benz erfolgreich. Schon nach wenigen Zügen übernahm Daniel mit Schwarz die Initiative und gewann mit einem nicht offensichtlichen Springerzug (siehe Facebook) eine Figur. Benz wehrte sich noch einige Zeit, konnte aber die Niederlage nicht verhindern, 4-0.
    Am dritten Brett entwickelte sich zwischen Andreas Piskorz und Hans-Peter Sailer eine ausgeglichene Partie. Nach einem kurzen taktischen Handgemenge standen bei beiderseits fünf Bauern nur noch die sechs Schwerfiguren auf dem Brett und der Remisschluss schien unausweichlich. Bei der weiteren Abholzung übersah Sailer aber ein Zwischenschach, das Andreas einen ganzen Mehrturm bescherte, 5-0.

    Hier Andreas‘ Beitrag zur Studie der Denkerposen

    Auch am sechsten Brett nahmen wir den ganzen Punkt mit. Olaf Düber rannte am Königsflügel stürmisch mit seinen Bauern los, um einen Mattangriff gegen Thomas Schinkowskis König zu initiieren. Da auch Olaf kurz rochiert hatte, war dies eine gefährliche Angelegenheit, aber Schinkowskis Gegenspiel im Zentrum und am Damenflügel erwies sich als zu langsam. Zur Beschwichtigung bot er Olaf ein Qualitätsopfer an, durch einen schönen Zwischenzug eroberte Olaf aber einen ganzen Turm und wehrte gleichzeitig das drohende Dauerschach ab, 6-0.
    An Brett 4 geriet Patrick Scholl schon in der Eröffnung unter Beschuss. Sein Gegner Klaus Lemmer hatte die Initiative an sich gerissen und eroberte im Mittelspiel durch ein temporäres Läuferopfer einen Bauern. Nach der Zeitkontrolle bot Lemmer überraschend Remis an, Patrick akzeptierte und die umfangreiche Analyse der Schlussstellung ergab, dass Lemmer in dem Schwerfigurenendspiel gute Gewinnchancen gehabt hätte, aber 6,5-0,5.
    Den Marathon des Tages lieferte dann der Berichterstatter am fünften Brett ab. Im frühen Mittelspiel sicherte ich mir gegen Hans-Joachim Rittel das Läuferpaar, musste dafür aber einen auf die siebte Reihe vorgedrungenen Turm in Kauf nehmen. In meinen Vorausberechnungen hatte ich „gesehen“, dass sich dieser zwingend abtauscht, aber Rittel fand einen starken Damenzug, nach dem ich den lästigen Turm nur unter Bauernopfer wieder los wurde. Glücklicherweise entfachten meine beiden Läufer tatsächlich ausreichende Aktivität, sodass Rittel den Bauern zurückgab, um das Läuferpaar zu halbieren. Durch einen zeitnotbedingten Fehler verlor Rittel auch noch seinen b-(Frei-)bauern ersatzlos, es entstand ein Turmendspiel mit vier gegen drei Bauern auf dem Königsflügel bei ansonsten leerem Brett. Ich wusste auch, dass die Remisbreite hier sehr groß ist, dennoch versuchte ich noch weitere 40 Züge und fast zwei Stunden mein Glück, aber Rittel verteidigte sich umsichtig, 7-1.
    Somit liegen wir nun bereits mit zwei Punkten Vorsprung auf die versammelte Konkurrenz auf dem einzigen Aufstiegsplatz und werden nun versuchen, diesen bis zum Saisonende (und darüber hinaus) zu verteidigen.

    Die Mittelachse der zweiten Mannschaft

    Die dritte Niederlage in dieser Saison gab es leider für die zweite Mannschaft. In einem ausgeglichenen Mannschaftskampf erwiesen sich die Gäste vom C4 ChessClub als die Glücklicheren und gewannen mit 5-3. Für unsere Zweite punktete Martin Schneider voll, Stephan Toffanello, Heinz-Roland Send, James Gray und Roland Brosius halb. Trotz des momentan letzten Tabellenplatzes verfallen wir nicht in Panik, das Ziel Klassenerhalt sollte nicht ernsthaft in Gefahr sein.

    Auf der linken Seite Heinz-Roland Send und Stephan Toffanello im Mittelspiel


    Roland Brosius vor dem ersten Zug

    In der Tabelle der Kreisliga konnte unsere dritte Mannschaft den Vorsprung an der Tabellenspitze durch ein weiteres 4-0 ausbauen. Gegen die vierte Mannschaft des C4 ChessClubs waren Horst Hartzer, Tim Alhäuser, Gisbert Seelbach und Jan Alhäuser erfolgreich. Mit 11 von 12 möglichen Brettpunkten und noch keiner(!) verlorenen Einzelpartie mausert sich die dritte Mannschaft langsam zum Favoriten in der Kreisliga.

    Links von den Brettern die dritte Mannschaft vor dem Match


    Erfolgreiches Debüt am Spitzenbrett: Horst Hartzer

  • Erste Mannschaft schlägt Morsbach, Nachlese zur vorherigen Woche

    Die Tücken des Spielplanes in der Verbandsklasse Süd bescherten uns am zweiten Spieltag mit dem SV Morsbach bereits den zweiten Mitkonkurrenten um den Aufstieg nach unseren Nachbarn aus Kreuztal. Da die Jugendlichen der Morsbacher am regulären Spieltermin in der Jugendbundesliga West aktiv waren, verlegten wir den Kampf um eine Woche nach hinten.
    Einen Erfolg und zwei Misserfolge gab es in der vorherigen Woche: Während die dritte Mannschaft (Andreas Schöning, Daniela Seliger, Laurin Göb und Florian Schnutz traten für uns an) durch ein souveränes 4-0 in Niederfischbach die Tabellenführung in der Kreisliga übernahm, musste die zweite Mannschaft eine 1-7 Schlappe in Bad Laasphe einstecken. Am Freitag suchte die zweite Mannschaft, bestehend aus Olaf Düber, Stephan Toffanello, Stefan Töpler und Martin Reinschmidt unsere letzte Chance im Vierer-Pokal, aber leider ging der Kampf gegen Hellertal II mit 0,5-3,5 verloren.
    In Morsbach lief dann fast alles zu unseren Gunsten. Den ersten Sieg lieferte Olaf Düber an Brett 6. Gegen Johannes Karthäuser kam just die Eröffnungsvariante aufs Brett, die Olaf und ich noch auf der Hinfahrt im Auto diskutiert hatten. Olaf erreichte mit Schwarz eine gute Stellung, nach einer taktischen Abwicklung hätte er einen Mehrbauern erhalten, aber Karthäuser verrechnete sich böse in einer Nebenvariante und lief in ein zweizügiges Matt, 1-0.
    Auch Uwe Eckardt bekam an Brett 2 mit Schwarz die erwartete Eröffnung vorgesetzt. Wie so oft in dieser Variante bekam Weiß (Martin Riederer) einen leichten, optischen Vorteil, aber Uwe verteidigte sich gewohnt umsichtig und geriet nie wirklich in Verlustgefahr, 1,5-0,5.
    Eine Neuauflage des letztjährigen Duells gab es am achten Brett, Frank Mickisch traf erneut auf Lukas Schneider. Leider konnte Frank den souveränen Sieg nicht wiederholen, Schneider erlangte nach der Eröffnung eine positionell klar bessere Stellung, bot auf Grund knapper Zeit aber Remis an, was Frank akzeptierte, 2-1.
    Am ersten Brett traf Sebastian Send auf Philipp Schmitz. Nach der Eröffnung war Schmitz im Besitz des Läuferpaares, Sebastian pochte auf die größere Aktivität seiner Figuren am Königsflügel. Nach einem taktischen Schlagabtausch wickelte Schmitz unter Bauernopfer in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel ab, das Sebastian keine Gewinnchancen bot, 2,5-1,5.


    Sebastian bei der vergeblichen Suche nach einem Gewinnweg

    Eine starke Leistung zeigte Patrick Scholl an Brett 4. In der bekannten Karlsbader Mittelspielstruktur baute er, gestützt auf ein gut harmonisierendes Springerpaar, nach und nach einen gefährlichen Angriff gegen den weißen König auf, während Benedikt Schneiders Offensive am Damenflügel nicht voran kam. Schneider beorderte seine Dame zum Königsflügel, um bei der Verteidigung zu helfen, diese ging dort aber unter dem Beschuss von Patricks Figuren verloren, 3,5-1,5.


    Patrick bei der Arbeit, das Springerpaar ist auf c4 und e4 zu erkennen

    Mit Thomas Franke, dem Trainer des Morsbacher Kindergartens, hatte ich die härteste DWZ-Nuss zu knacken. Dass Franke trotzdem nur an Brett 5 aufgestellt ist, zeigt das Vertrauen, das er in seine Jugendlichen setzt. Obwohl ich dies als Verbands-Jugendwart natürlich grundsätzlich gut heiße, war mir das als Spieler in diesem Moment nicht recht 😉 Franke überraschte mich bereits im zweiten Zug, wie er hinterher bekannte, hatte er schon meinen ersten Zug nicht kommen sehen. Zum Glück wählte er ein Gambit, von dem mir die grundlegenden Pläne geläufig waren: Schwarz nutzt die durch das Bauernopfer entstandenen offenen Linien am Damenflügel, um sich dort aktiv aufzustellen, Weiß versucht, dies abzufedern und startet dann einen Durchbruch im Zentrum. Als ich aber so um den 20. Zug Bilanz zog, war klar, dass Franke mit Schwarz seinen Plan wesentlich effektiver umgesetzt hatte, seine Figuren standen aktiv und nahmen meinen Damenflügel unter Beschuss, von meiner Zentrumsoffensive war nur wenig zu sehen. Franke gab dann aber das Läuferpaar ab, um den Bauern zurück zu erobern und mit Springer und Turm auf meine zweite Reihe vorzudringen, wodurch ich aber Zeit für den programmatischen Vorstoß des e-Bauern erhielt. Ich bot zweimal den Tausch des vorwitzigen Turmes an, was auch den Springer zum Rückzug veranlasst hätte. Franke wollte das eroberte Terrain nicht räumen und begab seine Figuren in eine unglückliche Abhängigkeit, die ihn Material kostete. Gestützt auf den mittlerweile auf d7 angekommenen e-Bauern, konnte ich das Übergewicht schnell verwerten, 4,5-1,5.


    Meine Partie einen Zug vor der entscheidenden Stelle, die wir nach 26.Tec1 Te2? erreichten. 27.e6 gewann das gewinnbringende Material

    Somit war der Kampf bereits vor der Zeitkontrolle gewonnen, damit hatten wir beim besten Willen nicht gerechnet. Dennoch waren auch die beiden verbliebenen Partien spannend. Am siebten Brett hatte Manfred Schneider den Zentralkönig seines Gegners Andreas Jacke mittels Bauernopfer unter Beschuss genommen, beide verbrauchten viel Zeit, um die Komplikationen zu bewältigen. Im Zeitnotduell stellte Manni einen Läufer ein und gab die Partie auf, 4,5-2,5.
    Aus allen Blickwinkeln interessant war die Partie an Brett 3 zwischen Andreas Piskorz und Valerian Giraud:


    Die Eröffnung verlief ausgeglichen, aber im Mittelspiel schien sich Andreas‘ Routine durchzusetzen, er konnte in ein klar vorteilhaftes Dame+Läufer gegen Dame+Springer Endspiel abwickeln. Hier erfuhr die Partie ihre erste 180°-Wendung, denn Giraud kam durch einige Ungenauigkeiten von Andreas zu gefährlichem Gegenspiel. Andreas konnte dies durch den Damentausch abfangen, aber dadurch wurde sein einstmals starker Freibauer zur Zielscheibe. Giraud bedankte sich seinerseits mit einem groben Fehler, er fraß den Bauern einen Zug zu früh, sodass Andreas‘ letzte Falle, die Preisgabe eines zweiten Bauern, um die Umwandlung seines h-Bauern zu ermöglichen, zum Tragen kam. Giraud gab auf, 5,5-2,5.
    Damit sind die beiden vermeintlich stärksten Konkurrenten um den Aufstieg im direkten Duell bezwungen worden, nun gilt es, dieses Tempo auch in der restlichen Saison durchzuhalten.

  • Vierer-Pokal: Erste raus, Zweite weiter

    Mit zwei Mannschaften traten wir am Freitag in Neunkirchen zur ersten Runde des Vierer-Pokals an. Während die zweite Mannschaft mit der dritten Vertretung des Gastgebers eine lösbare Pflichtaufgabe zugelost bekam, erwischte die Erste das denkbar schlechteste Los: Den einzig verbliebenen Verbandsligisten aus Siegen.
    Die Zweite gewann dann auch schnell, Stephan Toffanello siegte kampflos, Andreas Schöning hingegen verlor gegen den talentierten Jugendlichen Alexander Balzer. Dennoch kam keine Spannung auf, denn Stefan Töpler und Martin Reinschmidt besiegten Alexanders Eltern Heike und Gerd souverän.

    Erwartungsgemäß ging der Fight der beiden Topteams des Wettbewerbs über die volle Distanz. An Brett drei war zwischen Patrick Scholl und Sebastian Domke nach ungewöhnlichem Eröffnungsverlauf eine chaotische Stellung entstanden. Domke schien am Drücker, aber Patrick konterte ihn aus, 1-0.
    Einseitiger verlief das ewige Duell an Brett zwei zwischen Uwe Eckardt und Gerald Richter. Letzterer erarbeitete sich in der Eröffnung stabilen Raumvorteil am Damenflügel und rückte dort langsam aber unaufhaltsam vor. Uwe konnte kein Gegenspiel am Königsflügel initiieren und landete in einem verlorenen Damenendspiel, 1-1.

    Auch an Brett eins traten Sebastian Send und Reinhard Schischke zum x-ten Male gegeneinander an. Wie gewohnt vermied Schischke gegen Sebastian in der Eröffnung ausgetretene Pfade, was sich jedoch zunächst als zu großes Risiko erwies. Sebastian erlangte deutlichen Vorteil, den er aber nicht ummünzen konnte. In der Blitzphase gewann Schischke einen Bauern und führte das entstandene Doppelturmendspiel zum Sieg, 1-2.
    Auf Grund der Berliner Wertung war die Partie an vier zwischen dem Berichterstatter und Matthias Schmidt unerheblich. Nach der Eröffnung stand ich optisch überlegen, vertändelte aber dann zuviel Zeit mit einem Springerdribbling am Damenflügel. Schmidt kroch am Königsflügel aus den Löchern und brachte mich dort in eine passive Stellung. Etwas optimistisch opferte er einen Bauern, aber durch einen taktischen Kniff konnte ich den Druck abschütteln. (Dass dieser „Trick“ ein figurenverlustgroßes Loch enthielt, war mir erst spät, Schmidt aber glücklicherweise gar nicht aufgefallen.) Nach der Zeitkontrolle verfügte ich somit über einen Mehrbauern bei voller Kontrolle über das Brett. Leider suchte ich mir den schlechtesten Moment für den Damentausch aus und setzte danach nochmal grausam falsch fort, was mich den Mehrbauern kostete. Da Sebastian grade aufgegeben hatte, bot ich Remis an, was umgehend akzeptiert wurde, 1,5-2,5.
    Somit hält die zweite Mannschaft unsere Fahne in diesem Wettbewerb hoch, in der Zwischenrunde geht es gegen Hellertal II, wo wir sicherlich nicht chancenlos sind.