Autor: Michael Meinhardt

  • 4. Geisweider Blitz-Grand-Prix

    4. Geisweider Blitz-Grand-Prix, 5 min pro Spieler und Partie. Gespielt wird je nach
    Teilnehmerzahl jeder gegen jeden oder ca. 20 Runden Schweizer System.
    Wann?
    Geplante Termine sind (immer freitags) am 01.10.10, 12.11.10, 18.02.11, 27.05.11,
    01.07.11
    Hinzu kommen das Weihnachtsblitz am Donnerstag, 23.12.2010 und
    das Osterblitz am Gründonnerstag 21.04.2011. Beginn pünktlich um 20 Uhr
    (Meldeschluss 19.45)
    Wo?
    Im Vereinsheim des
    SV Weidenau/Geisweid:
    Bürgerhaus Geisweid,
    Obere Kaiserstraße 6, 57078 Siegen
    Startgeld?
    Das Startgeld beträgt 2 €. Das Geld
    landet komplett im Gesamt-Jackpot.
    Beim Weihnachts- und Osterblitz beträgt
    das Startgeld 4 €.
    Preisgeld?
    Der Gesamtsieger nach 7 Turnieren
    bekommt 30% des Jackpots, der Zweite
    25%, der Dritte 20%, der Vierte 15% und der Fünfte 10%.
    Punkteregelung?
    Der Tagessieger erhält 10 Punkte, der Zweite 9 usw. Jeder angetretene Spieler erhält
    mindestens einen Punkt. Bei den „Masters-Turnieren“ an Weihnachten und Ostern
    gibt für den Sieger 15 Punkte, der Zweite erhält 14, der Dritte 13, der Vierte 12, der
    Fünfte 11 usw. Jeder Spieler kann nur 5 Turniere in die Gesamtwertung einbringen.
    Vereinsblitzmeisterschaft?
    Das beste Vereinsmitglied in der Gesamtwertung ist Vereinsblitzmeister 2010/2011

    Ausschreibung als PDF.

  • Pflicht und Kür im Vierer-Pokal

    Mit zwei Mannschaften reisten wir am Freitag Abend nach Hellertal zur ersten Runde des Bezirks-Vierer-Pokals. Insgesamt nahmen 13 Mannschaften teil, was im Vergleich zum Vorjahr fast eine Verdopplung bedeutete. Das Los meinte es gut mit unserer ersten Mannschaft, die es mit dem zweiten Team des C4-ChessClubs zu tun hatte (im Bild unten auf der linken Seite sitzend).

    Da der DWZ-Unterschied zwischen 500 und 900 Punkten lag, machten wir uns keine Sorgen ums Weiterkommen. Es kam dann auch so, wie wir es erwartet hatten, binnen gut einer Stunde hatten Uwe Eckardt gegen Nils Fehrensen, meine Wenigkeit gegen Dennis Reh, Patrick Scholl gegen Guido Mudersbach und Stephan Toffanello gegen Alexander Schwier mehr oder weniger mühelos gewonnen, womit wir uns dem spannenden Kampf unserer zweiten Mannschaft widmen konnten.
    Diese hatte mit der zweiten Mannschaft des Siegener Schachvereins einen nominell stärkeren Gegner zugelost bekommen, rechnete sich aber dennoch Siegchancen aus. An den beiden hinteren Brettern hatten wir mit Andreas Schöning und Daniela Seliger unsere beiden Neulinge eingesetzt, um ihnen vor dem ersten Kampf Spielpraxis zu verschaffen. Andreas trat mit Weiß gegen Bezirksspielleiter Jürgen Pramann an und rochierte in der Eröffnung ins offene Messer in Form der offenen g-Linie. Pramann nutzte die Fesselung des g-Bauern zu einem Figurengewinn auf f3 bei unvermindertem Angriff, den Andreas nicht überstand, 0-1.
    Daniela hatte in der Eröffnung mutig einen Bauern auf d4 eingesammelt, was ihr aber eine passive Stellung bescherte. Sie öffnete eine zweite Front am ansonsten verwaisten Königsflügel (beide Monarchen hatten sich auf der Gegenseite versteckt), aber die offene h-Linie fiel in die Hände ihres Gegners Sieghard Wotzke. Leider verlegte Daniela sich dann auf die Verteidigung der Königsflügelbauern, anstatt über den geschwächten, weißen König herzufallen und stellte entscheidend einen Turm ein, 0-2.

    Somit waren Daniel Mohr und Heinz-Roland Send an den vorderen Brettern zum Sieg verdammt, was man ihren Gesichtern deutlich ablesen konnte (siehe oben). Heinz-Roland hatte es in der Eröffnung gewohnt ruhig angehen lassen und sich klaren Raumvorteil gegen Thomas Wallasch erarbeitet, Daniel hingegen hatte in der Eröffnung gleich eine ganze Packung Tempos weggeschmissen und erwartete den Angriff von Rolf Klüser. Dann wurde es an beiden Brettern taktisch. Heinz-Roland fand einen schönen Figurengewinn, verdribbelte sich aber dann in den Varianten und bleib auf einem Minusbauern sitzen, der aber durch ungleichfarbige Läufer und Angriffschancen gegen den König kompensiert wurde. Wallasch lief dann noch mit der Dame ins Abseits und konnte den Angriff nur unter Figurenopfer abwehren, das Endspiel gewann Heinz-Roland sicher, 1-2.
    Daniel hatte in der Zwischenzeit (fast) seine Entwicklung beendet und sogar einen Bauern eingesackt, aber es bleiben ihm immer noch ein grausam eingemauerter weißfeldriger Läufer und deutliche Schwächen auf den schwarzen Feldern. Klüser steckte gewohnt angriffslustig noch eine Figur ins Geschäft, als Daniel diese Drohungen mit einem Multifunktionszug abgewehrt hatte, folgte noch eine Qualität. Daniel bot seine Dame als Beschwichtigungsopfer gegen einen weiteren Turm an, Klüser griff zu, was sich aber in der nachfolgenden Analyse als Fehler herausstellte, die Fortsetzung des Angriffs hätte vermutlich das Remis durch Dauerschach gesichert. Nach der Zeitkontrolle ergab die Volkszählung zwei Türme, einen Läufer, einen Springer und drei Bauern bei Daniel, eine Dame, einen Springer und fünf Bauern bei Klüser. Daniel gelang es, seine Figuren zu koordinieren und knüpfte ein undurchdringliches Mattnetz. Nun galt es noch dem Dauerschach auszuweichen, was ihm mit drei Minuten Restbedenkzeit auch gelang, Klüser gab auf und unsere Zweite war aufgrund der besseren Berliner Wertung in der nächsten Runde. Hier trifft sie nun auf die erste Mannschaft aus Hellertal, die erste Mannschaft muss im Topspiel gegen die erste Mannschaft aus Siegen antreten.

  • Siegener Stadtmeisterschaft beginnt

    Am 24.8. um 19.30 Uhr beginnt im Weidenauer Kolpinghaus unter der Federführung des Siegener Schachvereins die diesjährige Siegener Stadtmeisterschaft. Bis zum 14.9. werden fünf Runden im Schweizer System gespielt, die Bedenkzeit beträgt zwei Stunden für 40 Züge sowie 30 Minuten für den Rest der Partie. Der beste vereinslose Spieler erhält eine einjährig kostenlose Mitgliedschaft in einem der drei Vereine im Siegener Stadtgebiet.
    Nähere Informationen finden sich hier.

  • Letzte Runde im Blitz-Grand-Prix am Freitag

    Am Freitag, dem 16.7., findet die letzte Runde des 3. Geisweider Blitz-Grand-Prix statt. Der Gesamtstand nach 6 Runden findet sich hier.

  • Erfolgreiches Haiger-Open

    Schon fast traditionell, genauer gesagt zum vierten Mal, fand am Himmelfahrtswochenende in Haiger das vom C4 ChessClub ausgerichtete Open mit Turnierbedenkzeit statt. Nachdem ich in den drei vorherigen Ausgaben nur als Zuschauer oder Schiedsrichter vor Ort war, beschloss ich in diesem Jahr, mich selbst ans Brett zu setzen, leider als einziger Spieler unseres Vereins. Auf Grund vieler Parallelveranstaltungen nahmen nur 51 Spieler teil, 13 weniger als im Vorjahr. Die Setzliste versprach einen spannenden Kampf um den Turniersieg, war doch diesmal im Gegensatz zu den vergangenen Jahren kein überragender Titelträger am Start, sondern eine breite Meute mit Wertungszahlen zwischen 2150 und 1950, in der ich mich an Setzplatz 7 einreihte. Dementsprechend hatte ich in der ersten Runde Weiß, mein Gegner war Peter Schneider aus Schutzbach. Ich opferte früh einen Bauern, um Entwicklungsvorsprung und offene Linien gegen den schwarzen König zu erlangen. Schneider gab zwar eine Figur, aber der Angriff behielt seine Wucht und drang nach 21 Zügen durch, der erste „Pflichtsieg“ war geschafft.
    In der zweiten Runde spielte ich mit Schwarz gegen Rudi Förster von den SF Braunfels. Die Eröffnung lief nicht so gut für mich, Förster erhielt Vorteil und – bot mir Remis an. Ich hatte im Vorfeld beschlossen, keine Kurzremisen zu machen, in der vorliegenden Stellung kostete mich dieser Vorsatz einige Überwindung, aber ich spielte weiter. Förster versuchte nun durch komplette Abholzung, das erstrebte Remis zu erreichen, eine aktivere Herangehensweise hätte mich möglicherweise vor arge Probleme gestellt. So landeten wir in einem Läufer (meinerseits) gegen Springer Endspiel, in dem ich noch ein bisschen nach dem vollen Punkt stocherte. Leider war die Überlegenheit des Läufers in der vorliegenden Struktur nicht so groß, wie ich es aus einigen Lehrbeispielen kannte, sodass ich in ein remises Bauernendspiel abwickelte. Aber Förster schätze dieses fälschlicherweise als verloren für sich ein und machte ein paar Desperadozüge, nach denen ich tatsächlich noch gewinnen konnte.
    Der nächste Morgen war frei – zumindest für die allermeisten Teilnehmer. Ich hatte Hauptorganisator Timo Schönhof aber die Zusage gegeben, beim Tigerscup, einem Schülerturnier mit 69 Teilnehmern, das am spielfreien Freitagvormittag in den Open-Räumlichkeiten stattfindet, zu schiedsen. Meine Bitte nach einem leichten Gegner am Nachmittag wurde leider nicht erhört, ich traf mit Weiß an Brett 1, das in Haiger auf der Bühne der Stadthalle mit Liveübertragung in den gesamten Raum und den Verpflegungsbereich ausgetragen wird, auf die Nummer 2 der Setzliste, Sebastian Müer aus Rastede. Schon im ersten Zug führte dieser meine eh schon geringe Vorbereitung ad absurdum und es entstand eine in letzter Zeit populäre Variante der französischen Verteidigung. Durch die sich blockierenden Bauernketten im Zentrum sind die Pläne hier eigentlich vorgegeben, Weiß stürmt am Königsflügel, Schwarz am Damenflügel. Da ich am Königsflügel nicht voran kam, änderte ich den Plan. Ich öffnete selbst den Damenflügel, um die dort aktiven schwarzen Figuren abzutauschen und mit meinen Schwerfiguren rüber zu schwenken. Das ging jedoch schief, durch einen taktischen Kniff stellte Müer meine Figuren am Königsflügel ins Abseits und verlagerte seine Restarmee seelenruhig auf den nun offenen Damenflügel, wo er reichlich Beute machte, Aufgabe meinerseits und runter ging es von der Bühne.
    Die vierte Runde brachte mir Schwarz gegen unseren ehemaligen Spieler Arne Peutz, der mittlerweile für C4 am Brett sitzt. Es entstand sie berühmt-berüchtigte Mittelspielstruktur mit dem isolierten weißen d-Bauern. Arne übersah eine Abtauschkombination, die nicht nur zwei Leichtfigurenpaare vom Brett nahm, sondern auch die weiße Bauernschwäche nach c3 verlagerte. Im entscheidenden Moment hatte ich die Wahl zwischen vier viel versprechenden Fortsetzungen, aber mit traumwandlerischer Sicherheit erwischte ich natürlich den falschen Zug. Arne haute auf h7 mit dem Läufer rein, objektiv betrachtet nicht ausreichend, aber am Brett fand ich die Widerlegung nicht. Ich gab die Mehrfigur zurück, um in ein auf Grund der gesünderen Bauernstruktur etwas besseres Doppelturm-Endspiel abzuwicklen. Arne warf einen seiner schwachen Bauern für Turmtausch über Bord, das Turmendspiel schätzte ich optimistisch als „sogar für mich zu gewinnen“ ein. Tatsächlich führte ich den b-Freibauern zum Sieg, aber der Rechner zeigte mir zu meiner Überraschung noch einen späten Remisweg für Weiß, den wir beide nicht auf dem Radar hatten.
    So aber stand ich bei drei Punkten aus vier Runden, SwissChess bescherte mir in der fünften Runde Weiß gegen meinen ausgesprochenen „Angstgegner“ Christian Reiffenrath (Hellertal), meine stolze Bilanz gegen ihn: 1,5/9. Auch diesmal ging es nicht gut los, ich vergaß in der Eröffnung mittels h3 ein Luftloch für meinen in der entstandenen Struktur enorm wichtigen schwarzfeldrigen Läufer zu schaffen, der auch prompt mit Sh5 abgetauscht wurde. Die wichtige Kontrolle über das Feld e5 war damit weg, meine Motivation auf dem Tiefpunkt. Glücklicherweise bot Christian im 16. Zug Remis an und es fiel mir auf Grund der wirklich schlechten Stellung nicht schwer, meinen Vorsatz (siehe oben) über Bord zu werfen, Remis.
    In der sechsten Runde gewann ich mit Schwarz in nur 19 Zügen gegen Klaus Montermann (Marburg), die Partie gibt es unten.
    Vor der letzten Runde stand ich mit 4,5 aus 6 punktgleich mit vier anderen Teilnehmern auf dem dritten Platz, es folgten allerdings gleich acht Spieler, die mit 4 Punkten auf Ausrutscher warteten. Ich hatte Weiß gegen meinen ehemaligen Teamkollegen Jens Dickel, mittlerweile in Kreuztal aktiv. Ein schneller Händedruck hätte mindestens den achten Platz und somit ein „Money Finish“ (Geld gabs bis zum zehnten Rang) bedeutet, ein Sieg hingegen den sicheren dritten Platz. Ich nahm mir vor, die Stellung auszuspielen, Jens aber bot mir nach zehn Zügen Remis an, klar, er hatte die beste Buchholzzahl im Feld. Ich lehnte ab, aber Jens tauschte trocken alles ab, was ihm gefährlich werden konnte und nahm kurze Zeit später mein Remisangebot an, in der Schlussstellung war Schwarz sogar schon leicht im Vorteil.
    Nun galt es also, meine Buchholzpferdchen anzufeuern. Diese machten ihre Sache auch ziemlich gut, dennoch reichte es „nur“ zu Platz 7, ich landete also auf meinem Setzplatz und strich immerhin 60 Euro ein.
    Das Turnier gewann Frank Wenner (Gernsheim) vor dem punktgleichen Siegener Gerald Richter (beide 5,5) und Jens Dickel als buchholzbestem 5-Punkter.
    Über die Qualität des Turnieres gibt es ausschließlich Positives zu berichten, angefangen vom Turniersaal, dem mit Abstand bestem Spielmaterial, das man bei einem Open finden kann, der hervorragenden Technik auf Chess-Classics-Mainz-Niveau, bis hin zum engagierten Organisationsteam rund um Timo Schönhof.

    Nachfolgend noch mein schachliches Highlight aus Runde 6:

    ###pgn###
    [Event „Haiger-Open“]
    [Site „?“]
    [Date „2010.05.16“]
    [Round „6“]
    [White „Montermann, Klaus“]
    [Black „Meinhardt, Michael“]
    [Result „0-1“]
    [ECO „B40“]
    [WhiteElo „1887“]
    [BlackElo „1993“]
    [Annotator „Michael Meinhardt“]
    [SetUp „1“]
    [FEN „r1bqk2r/pp3ppp/2nbp3/3n4/8/2PB1N2/2QP1PPP/RNB1K2R w KQkq – 0 11“]
    [PlyCount „18“]
    [EventDate „2010.??.??“]

    11. Bxh7 $4 {Das verliert forciert, der Läufer wird abgeklemmt und erobert.} f5
    $1 {Überraschung! Der Läufer kann nun mit Schach auf ein nicht angegriffenes
    Feld ziehen. Und gibt es dann nicht sogar eine Rückkehr basierend auf dem
    Vorstoß g4?} 12. Bg6+ Kf8 13. g4 Nf4 $1 14. gxf5 (14. Bh5 g6) 14… exf5 15.
    Bxf5 {Der Läufer ist befreit, aber auf Kosten der nun offenen e-Linie, an
    deren Ende der weiße König auf die schwarzen Figuren wartet.} Qe7+ 16. Be4 (16.
    Qe4 Bxf5 $1) 16… Bf5 17. Ng5 {
    Die beiden anderen Möglichkeiten, den Läufer zu decken, verlieren ebenfalls:} (
    17. Ra4 Nb4 $1) (17. d3 Nxd3+ $1 18. Qxd3 Bxe4 19. Qxd6 Qxd6 20. Ba3 Qxa3 21.
    Nxa3 Bxf3) 17… Qxg5 18. Bxf5 (18. d3 Nxd3+ 19. Bxd3 Re8+ 20. Be2 Rxe2+ 21.
    Kxe2 Qg4+) 18… Re8+ 19. Be4 {Bis hierhin hatte ich bei …f5 gerechnet und
    war mir sicher, dass mir hier schon was einfällt. Bei Lichte betrachtet, war
    es dann nicht so schwer:} Qg2 $1 0-1
    %%%pgn%%%