Autor: Michael Meinhardt

  • Erste Mannschaft nimmt weitere Hürde, schwerer Rückschlag für die Zweite

    Auf dem Weg in die Verbandsliga hat die erste Mannschaft mit den Hellertaler Schachfreunden einen weiteren Stein aus dem Weg geräumt. Die Süd-Siegerländer, die uns am vergangenen Spieltag mit dem Sieg gegen Morsbach noch Schützenhilfe geleistet hatten, konnten klar mit 5,5-2,5 bezwungen werden.

    Auf der rechten Seite die Gäste mit Sven Müller, Holger Siebel, Wolfgang Petri, Christian Reiffenrath und Rolf Haßler, auf unserer Seite sind nur Patrick Scholl und Sebastian Send im Bild.

    Den Grundstein für diesen Erfolg legte Patrick Scholl an Brett vier, obwohl er als einziger Spieler in unseren Reihen ein (leichtes) DWZ-Minus auf seinen Gegner Wolfgang Petri aufwies. Patrick entschied sich für den Übergang in ein damenloses Mittelspiel, in dem er allerdings über Entwicklungsvorsprung verfügte. Um diesen auszugleichen ließ Petri zwei Schwächungen seiner Bauernstruktur zu, die von Patrick schulbuchmäßig belagert wurden. Durch taktische Mittel gewann er zwei Bauern, was Petri zur Aufgabe veranlasste, 1-0.
    Ein kurioses Ende nahm die Partie zwischen Andreas Piskorz und Matthias Mellmann an Brett drei. Andreas konnte mit Schwarz schnell einen Zentrumsbauern erobern und schien auf der Siegerstraße. Trotz eigener Zeitnot gelang es Mellmann, den Bauern zurückzugewinnen und in ein remisliches Endspiel mit je Dame und Läufer abzuwickeln. Hier aber erlag Andreas einer bösen Halluzination, die ihn die Dame kostete, 1-1.
    Auch an Brett fünf hatten wir das Nachsehen. Mal wieder war ich mit Schwarz mehr schlecht als recht aus der Eröffnung gekommen, obwohl mein Gegner Holger Siebel diese nicht sonderlich anspruchsvoll angelegt hatte. Anfangs des Mittelspiels entschied ich mich für den falschen Hebel gegen das weiße Bauernzentrum, weil ich Siebels folgenden Angriff am Königsflügel als nicht ausreichend einschätzte. Das war er wohl auch nicht, aber Siebel änderte seine Marschrichtung und wickelte in ein Endspiel ab, in dem er aufgrund meiner schwachen Bauern und meines noch schwächeren weißfeldrigen Läufers klaren Vorteil besaß. Dass ich dann, bereits mit doppeltem Bauernminus auf der Materialskala, auch noch in ein zweizügiges Matt lief, änderte nichts mehr am Ausgang der Partie, 1-2.
    Trotz des Rückstands hatte ich keine Angst, dass der Kampf verloren geht, denn auf die letzten Bretter war mal wieder Verlass. An Brett sieben sah sich Manfred Schneider allerdings mit einer interessanten Materialverteilung konfrontiert. Sein Gegner Manfred Herfel hatte früh eine Figur für drei Bauern geopfert, Manni gab sogar noch einen vierten Bauern, um sich fertig zu entwickeln und Linien für seine Figuren zu öffnen. Herfel setzte ungenau fort, sodass Manni langsam aber sicher die weißen Bauern einsammeln konnte und nach der Zeitnot mit klarem Materialvorteil verblieb, Herfel gab sich geschlagen, 2-2.
    Einseitiger verlief die Partie an Brett acht. Frank Mickisch hatte mit Weiß seinen Gegner Markus Vollmer in eine nicht ganz unbekannte Eröffnungsfalle gelockt, die Schwarz eine glatte Qualität kostete. Obwohl Vollmer sich danach zäh verteidigte, stand Franks Sieg nie außer Frage, 3-2.

    Klar favorisiert waren wir auch am ersten Brett (oben im Bild), wo Sebastian Send gegen Rolf Haßler spielte. Beide verlagerten ihr Spiel auf den Damenflügel, wo sich auch nach und nach viele Figuren abtauschten. Die Partie mündete in ein Endspiel, in dem Beide noch über Turm, Leichtfigur und drei Bauern verfügten. In Zeitnot bekam Sebastian einen Bauern zu fassen, nach dem 40. Zug konnte er mit der Drohung Haßlers Springer zu erobern, einen zweiten Bauern gewinnen. Diesen Vorteil führte er im Turmendspiel leicht zum Sieg, 4-2.
    Am sechsten Brett saßen sich Olaf Düber und Sven Müller gegenüber. Olaf opferte in der Eröffnung einen Bauern für Entwicklungsvorsprung. Müller hielt aber das Zentrum geschlossen, sodass Olafs Angriff auf den unrochierten König nicht durchkam. Olaf holte sich den Bauern am Königsflügel wieder und konnte nach einem Übersehen von Müller sogar eine Qualität gewinnen. Die technische Umsetzung des Vorteils erwies sich aber als schwierig, da Müller am Damenflügel über zwei gefährlich Freibauern verfügte. Olaf gab die Qualle zurück und hoffte auf ein gewonnenes Turmendspiel. Müller verteidigte dies aber bis zur völligen Abholzung der Bauern, 4,5-2,5.
    Den Schlusspunkt setzte Uwe Eckardt am zweiten Brett gegen den frisch gekürten Siegerlandmeister Christian Reiffenrath. Dieser schwächte im Mittelspiel seinen Königsflügel mit dem optimistischen Bauernzug g7-g5. Uwe nutzte dies, um sich den schwarzen Bauern auf e5 einzuverleiben. Nach dem Abtausch beider Turmpaare entstand ein Springerendspiel mit Mehrbauer für Uwe, das er sicher gewann, 5,5-2,5

    Uwe stärkt sich für das Springerendspiel

    Zwei Spieltage vor Schluss fehlt uns somit nur noch ein 4-4, um den direkten Wiederaufstieg zu realisieren. Gegen die beiden momentanen Schlusslichter aus Lindlar und Lennestadt stehen unsere Chancen hierfür ziemlich gut.
    Richtig brenzlig wird es hingegen nun für unsere Zweite. Nach der 3-5 Niederlage gegen den SC Hilchenbach belegen wir weiterhin den letzten Platz und müssen nun zwei Punkte auf den C4 ChessClub oder vier Punkte auf die Hilchenbacher aufholen. Diese beiden Teams müssen zudem noch gegeneinander antreten. Die Punkte am Sonntag holten Stephan Toffanello, Martin Reinschmidt und Dominik Marx.

    Auf der rechten Seite unsere Zweite, vorn im Bild Werner Brauner

    Beendet ist die Saison für die dritte Mannschaft in der Kreisliga. Hinter den beiden Mannschaften des SV Betzdorf-Kirchen belegte unser von Andreas Schöning beaufsichtigte „Kindergarten“ den dritten Platz. Wie geplant konnten alle Spieler Einsatzerfahrungen sammeln, dies war das Hauptziel für diese Saison. 100%, nämlich in seinem Falle 3 aus 3, holte Gisbert Seelbach, Laurin Göb konnte drei seiner vier Partien für sich entscheiden.

    Links unsere Dritte, im Vordergrund 100%-Mann Gisbert Seelbach

  • Uwe Eckardt gewinnt (Marathon-)Bezirks-Einzel-Blitz

    Am Sonntag fand in Gosenbach die Bezirks-Blitz-Einzelmeisterschaft. 31(!) Teilnehmer, darunter sechs (Uwe Eckardt, Olaf Düber, Vladimir Spies, Stephan Toffanello, Stefan Töpler und ich) aus unserem Verein, traten in die Arena. Zu unserer Überraschung wurde das angekündigte Vollrunden-System tatsächlich durchgeführt, 30 Partien warteten also auf uns.

    Ein paar Blicke von Uwe Eckardt in den Turniersaal:

    Richard Jankowski (Bad Laasphe) gegen Günter Neuburger (Siegen)


    Christian Reiffenrath, Matthias Mellmann (beide Hellertal) und Stefan Paschkewitz (Bad Laasphe) kiebitzen bei Sven Müller (Hellertal) und Timo Schönhof (C4).

    Ich erwischte einen hervorragenden Start, nach 9 Runden stand ich mit 9 Punkten an der Tabellenspitze, bevor durch meine Niederlage gegen Richard Jankowski (Bad Laasphe) Uwe Eckardt zu mir aufschloss. Zur Pause nach 15 Runden hatten allerdings noch etwa 10 Spieler die Chance einen der ersten drei Plätze, die für die Qualifikation zur Südwestfalen-Meisterschaft berechtigen, zu belegen.

    Vorn Sven Winkler gegen Stephan Giesler (beide Kreuztal), dahinter ist Olaf bei seiner Partie gegen Jens Dickel (Kreuztal) zu erkennen.

    Gestärkt durch Würstchen und Kuchen ging das Hauen und Stechen munter weiter. Erst etwa fünf Runden vor Schluss hatte sich eine Spitze von fünf Spieler herauskristallisiert, neben Uwe und mir waren dies Stephan Giesler (Kreuztal) und die beiden Hellertaler Wolfgang Petri und Christian Reiffenrath.


    Schnelle Hände bei Sven Müller und Timo Schönhof.

    Vor der letzten Runde etwa sechseinhalb Stunden nach Turnierbeginn lagen Uwe und ich punktgleich in Führung, einen halben Punkt dahinter lauerte Giesler, Petri und Reiffenrath waren schon nicht mehr in Qualifikationsreichweite. Uwe gewann seine Partie, während ich das direkte Duell gegen Giesler verlor und somit auf Platz drei zurück fiel.
    Somit durfte sich Uwe Eckardt nach 2004 und 2007 schon zum dritten Mal in der Blitz-Hall-of-Fame des Bezirkes verewigen.

    Preisfrage: Welcher dieser drei Spieler hat das Turnier gewonnen?? Michael Meinhardt, Uwe Eckardt und Stephan Giesler

  • Tim Alhäuser gewinnt erneut Turnier der Schnellschach-Serie

    Bereits zum vierten Mal konnte Tim Alhäuser das monatliche Turnier der Jugend-Schnellschach-Serie mit der optimalen Ausbeute von 5 Punkten für sich entscheiden. Insgesamt sechs Jugendliche hatten sich am Samstag zur März-Ausgabe der Serie eingefunden. Nach drei Runden hatten Tim und Alexander Schwier (C4 ChessClub) jeweils 3 Punkte auf dem Konto. Im direkten Duell in der vierten Runde verwertete Tim sicher einen Mehrbauern im Turmendspiel und hielt Alexander somit in der Gesamtwertung auf Distanz.

    Impressionen vom Turnier:

    Kreuztabelle im Schweizer-System nach der 5. Runde
    Nr.Teilnehmer123456PunkteBuchh
    1.Alhäuser,Tim**111115.010.0
    2.Schwier,Alexander0**11114.011.0
    3.Neuwirt, Daniel00**1113.012.0
    4.Surendran, Sai Agash000**112.013.0
    5.Boushmelev, Daniel0000**11.014.0
    6.Ziel,Alexander00000**0.015.0


    Dritter und somit Sieger der B-Gruppe wurde Daniel Neuwirth, der somit in der Gesamtwertung der DWZ-losen Spieler die Führung von Sai Agash Surendran übernahm. Sai Agash belegte Platz vier vor Alex Ziel und Daniel Boushmelev.
    Das nächste Turnier findet am Ostersamstag, den 7.4.2012 statt. Neben den üblichen Pokalen gibt es dann auch Osterüberraschungen zu gewinnen.

    Hoch die Pokale! Bei der Siegerehrung v.l. Tim Alhäuser, Sai Agash Surendran, Daniel Boushmelev, Alexander Schwier, Daniel Neuwirt, hinter der Kamera: Uwe Eckardt

  • Weiße Weste für die Erste, rote Laterne für die Zweite, graues Mittelmaß für die Dritte

    Durch ein souveränes 5,5-2,5 gegen die zweite Mannschaft unseres Nachbarn aus Siegen und der gleichzeitigen, überraschenden Niederlage des Hauptkonkurrenten Morsbach in Hellertal ist der Aufstieg in die Verbandsliga greifbar nah.

    Dicht umlagert: Das vierte Brett während der Zeitnot.

    Der Kampf in Siegen lief schnell in die gewünschte Richtung. Am siebten Brett hätte Manfred Schneider gegen Jan-Konrad Wied bereits im sechsten oder siebten Zug mit dem Seekadettenmotiv einen Bauern gewinnen können. Er zog aber die Abwicklung in eine positionell gewonnene Stellung vor. Nach etwa 15 Zügen traten sich Wieds Figuren am Königsflügel gegenseitig auf die Füße, während Mannis Puppen über das ganze Brett wirkten. Der entscheidende Mattangriff am Damenflügel ließ nicht lange auf sich warten, 1-0.
    Ähnlich einseitig verlief die Partie zwischen Olaf Düber und Jürgen Pramann am sechsten Brett. Olaf gewann mit Schwarz schnell einen Zentrumsbauern und breitete sich dort dann mit e5 und d5 aus. Über die b-Linie kam Olaf mit einem Turm ins Spiel und zwang Pramann sogar dazu, seine Dame auf h2 zu parken. Nach einem Fehler, der zwei Leichtfiguren gegen einen Turm kostete, gab Pramann auf, 0-2. Olaf notiert somit als unser Topscorer bei 5,5/6.
    Einen Rückschlag erfuhren wir überraschend an Brett drei. Andreas Piskorz opferte gegen Rolf Klüser ausgangs der Eröffnung einen Bauern, um mit seinem Läuferpaar Klüsers König unter Druck zu setzen. Als zu optimistisch erwies sich aber Andreas‘ schnell folgendes Qualitätsopfer, das Klüser mit einigen genauen Verteidigungszügen widerlegte. Unter Rückgabe der Qualität wickelte Klüser in ein gewonnenes Endspiel ab, 2-1.
    Eine neue Eröffnungskreation servierten Uwe Eckardt und Matthias Schmidt am zweiten Brett: den spanisch angetäuschten Italiener. Es entwickelte sich ein zähes positionelles Ringen um starke und schwache Felder, offene Linien und andere langweilige Stellungsmerkmale. Im 26. Zug bot Schmidt Remis. Da Uwe die Stellung als schlechter für sich einschätzte und der Kampf ein Weiterspielen nicht erforderte, nahm er an, 2,5-1,5.
    Ein Spiel auf ein Tor gab es am achten Brett zwischen Frank Mickisch und Heinz Feuring zu bewundern. Frank übernahm schnell die Initiative und sammelte positionelle Vorteile wie Patrick Schachbücher. Größere Aktivität aller Figuren im Vergleich zu ihren weißen Gegenspielern, starkes Läuferpaar, gedeckter Freibauer auf c4, Beschuss des rückständigen Bauern auf a3, Androhung eines Angriffs auf die geschwächte weiße Königsstellung. Die Partie endete zwar abrupt mit einem einzügigen Einsteller Feurings, aber das Ergebnis war lange vorher absehbar, 3,5-1,5.
    Nicht absehbar war das Ergebnis an Brett vier. Auch hier konnte Patrick Scholl mit Schwarz gegen Bruno Bolte schnell die Initiative übernehmen und diese sogar in einen Bauerngewinn ummünzen. Untypisch für ihn verlor er danach aber den Faden und verbrauchte sehr viel Bedenkzeit. Im Zeitnotduell stellte er zunächst den Bauern wieder ein und ließ dann zu allem Überfluss noch zu, dass Bolte mit Dame und Turm auf die siebte Reihe eindrang und unabwendbare Mattdrohungen aufstellte, 3,5-2,5.

    Das Unheil droht auf der siebten Reihe: Bruno Bolte gegen Patrick Scholl

    Meine Partie am fünften Brett gegen Günter Jopp verlief auch nicht wie aus einem Guss. Im Mittelspiel wählte ich einen verfehlten Plan, der in der Schaffung eines starken Freibauern auf c5 gipfelte. Leider war dieser so schwach, dass er schon nach wenigen Zügen nicht mehr zu retten war. Glücklicherweise bekam ich im Austausch Jopps b-Bauern zu fassen, sodass sich mein Nachteil lediglich in Jopps Kontrolle über die einzige offene Linie beschränkte. Jopp schwenkte zwischenzeitlich mit seinen Schwerfiguren um und gab mir die Gelegenheit, die c-Linie zu besetzen. Nach der Abholzung aller Schwerfiguren entstand bei statischer (weiße Bauern auf schwarz, schwarze Bauern auf weiß) Bauernstruktur im Zentrum das Endspiel guter, weißfeldriger Läufer meinerseits gegen schlechten, weißfeldrigen Läufer seinerseits. An einer Stelle verpasste Jopp die für ihn günstige Aktivierung seines Läufers und damit die letzte Remischance, 4,5-2,5.

    Der Berichterstatter während der Partie. Offensichtlich noch nicht zufrieden.

    Den Schlusspunkt setzte Sebastian Send am Spitzenbrett gegen Reinhard Radtke. Obwohl er selbst kurz rochiert hatte, griff Sebastian dort Radtkes König an und installierte in der Zeitnotphase den „Sargnagel“ in Form eines Bauern auf g6. Trotz Damentausch entschied ein auf diesen Bauern gestütztes Mattmotiv, das Sebastian schließlich eine Mehrfigur einbrachte, 5,5-2,5.

    Sebastian Send gegen Reinhard Radtke: Es folgt der Pfahl im Fleische, 39.g6!


    Etwas später hatten sich schon mehr Kiebitze gesammelt (v.r.n.l): Horst Heberer, Olaf Düber, Frank Mickisch, Hans-Jürgen Orthmann und der Mannschaftsführer.

    Aus den letzten drei Kämpfen gegen Hellertal, Lindlar und Lennestadt brauchen wir nun noch drei Mannschaftspunkte für den angepeilten Aufstieg.
    Eine weitere unglückliche Niederlage musste die zweite Mannschaft hinnehmen. Zunächst sah es noch gut aus, Heinz-Roland Send gewann kampflos, Martin Reinschmidt siegte am Brett, Martin Schneider und Dominik Marx remisierten. Leider verloren danach Stefan Töpler, Werner Brauner, Hans-Wolfgang Dittmann und James Gray. Nun wird es langsam eng in puncto Klassenerhalt, Hoffnung macht allerdings die Tatsache, dass die Zweite an den letzten drei Spieltagen ausschließlich auf direkte Konkurrenz trifft und es somit selbst in der Hand hat, die Bezirksliga zu halten.

    Die entscheidende Partie zu Ungunsten der Zweiten: James Gray gegen Hubert Rademacher.

    Nach der Herbstmeisterschaft geht der dritten Mannschaft langsam die Puste aus. Gegen die dritte Mannschaft des SV Betzdorf-Kirchen verlor man nun schon zum zweiten Mal in Folge mit 0-4 und fiel somit auf den vierten Platz in der Kreisliga zurück.

  • Erste Mannschaft weiter auf Aufstiegskurs

    Nach einem zwischenzeitlich etwas wackligen 5-3 Sieg gegen den Verfolger aus Kierspe bleibt die erste Mannschaft (nach Verlustpunkten) an der Spitze der Verbandsklasse.
    Durch die Niederlagen von Andreas Piskorz und Patrick Scholl lagen wir nach etwa drei Stunden mit 0-2 zurück. Andreas war in der Eröffnung mit seinen schwarzen Damenflügelbauern losgesprintet, was aber auf Kosten seiner Entwicklung ging. In einem taktischen Schlagabtausch rechnete sein Gegner Klaus Theunissen einen Zug weiter, sodass Andreas anstatt mit einer Mehrqualität mit einem Turm gegen zwei Figuren verblieb. Theunissen tauschte die Damen, koordinierte seinen Mehrbesitz und räumte Andreas‘ Bauern komplett ab, 0-1.
    Kurios verlief die Eröffnung an Brett vier zwischen Patrick und Dominik Rode. Während Rode das Springermanöver 7…Sg8-f6 8…Sf6-g8 auspackte, konterte Patrick mit 8.f2-f3 9.f3-f4. In der Folge schwächte Patrick die lange, weiße Diagonale erheblich und auch die weiße Königsstellung am Damenflügel erwies sich als zu löchrig. Rode öffnete die a-Linie und erlangte starken Angriff, Patricks Dameneinsteller beendete die Partie dann sogar einzügig, 0-2.

    Patrick Scholl (rechts) und Dominik Rode vor (oben) und nach 26.Dxd6?

    Den Anschluss erzielte Uwe Eckardt am zweiten Brett gegen Falk Menz. Auch hier verlief die Eröffnung (für Uwe gewohnt) unorthodox, was an Menz‘ Zeitverbrauch zu erkennen war. Um den Druck auf seine Königsstellung abzuwehren, opferte Menz die Dame gegen Turm und Springer, aber nach einem weiteren Übersehen, das einen Bauern und den letzten Rest Königssicherheit kostete, drang Uwes Angriff doch noch durch, 1-2.
    Nach seinem lehrreichen Bauernendspiel im letzten Kampf war Olaf Düber scheinbar auf den Geschmack gekommen und holzte an Brett sechs gegen Torsten Ellend in den ersten 20 Zügen schon alles störende Material ab. Das entstandene Bauernendspiel schätzte Olaf als gewonnen ab und präsentierte uns nachher in der Analyse auch einen stichhaltigen Plan. Leider wich er an einer Stelle von diesem Plan ab, was Ellend eine Remisabwicklung ermöglichte. Dass er die Partie im letzten Zug doch noch weg schmiss, wurde erst daheim am Rechner entdeckt, 1,5-2,5.

    Auf die hinteren Bretter ist Verlass: 6,5 aus 8 in dieser Saison für Frank (links) und Manni!

    Kurz nach der Zeitkontrolle sorgten Manfred Schneider und Frank Mickisch an den beiden hinteren Brettern für unsere Führung. Manni baute sich an Brett sieben gegen Dirk Holler für meinen Geschmack etwas zu passiv auf, aber Holler verzichtete auf den einengenden Bauernvorstoß e4-e5, was sich bitter rächen sollte, denn Manni nutzte die weiße Leichtfigurenkonstellation Ld3, Sf3, Sc4 zum forcierten Figurengewinn 13…fxe4 14.Lxe4 d5. In der Folge versuchte Holler noch sein Glück am Königsflügel, aber Manni verteidigte sich erfolgreich und brachte das Mehrmaterial nach Hause, 2,5-2,5.
    Auch Frank erhielt im Laufe des Mittelspiels klaren Vorteil, jedoch positioneller Art. Sein Gegner Johannes Damen musste sich an seinen rückständigen Bauern auf d6 klammern, wodurch Frank freie Hand für Aktivitäten auf beiden Flügeln erhielt. Die Entscheidung fiel dann am Königsflügel, der zuvor von Damen entscheidend geschwächt worden war, 3,5-2,5.
    Ein Punkt aus zwei Partien war nun also die Aufgabe für Sebastian Send und mich. Ich schielte dabei hoffnungsvoll an Brett eins auf Sebastians bessere, aber komplizierte Stellung, hatte ich doch selbst an fünf gegen Ralf Schürmann ein Turmendspiel mit Minusbauer zu verteidigen. Dass ich dieses überhaupt erreichte, war schon unverschämtes Glück. Als Resultat einer schwachen Eröffnungsbehandlung hatte ich mich im Mittelspiel gegen das Läuferpaar in einer offenen Stellung zu verteidigen, außerdem waren meine Bauern auf e5 und b5 schwach. Zwischenzeitlich stellte ich sogar einzügig einen Läufer ein, aber weder Schürmann noch ich bemerkten dies. Schürmann gewann schließlich den Bauern auf e5, gab aber dafür sein Läuferpaar ab und tauschte sogar unnötig die Damen. Im Turmendspiel wurde schnell der Damenflügel komplett von störendem Material befreit, mit drei gegen zwei Bauern am Königsflügel konnte ich dann tatsächlich Remis halten, 4-3.
    Trotz des engen Spielstandes konnten wir die letzte laufende Partie recht entspannt betrachten. Stephan Irrgang hatte gegen Sebastian einen Bauern geopfert, um dem schwarzen König am Damenflügel zu Leibe zu rücken. Sebastian behielt aber auch in Zeitnot die Übersicht und erzwang etwas später den Damentausch. Danach war es ein Spiel auf ein Tor, Sebastian vermehrte den Materialvorteil und gewann sicher, 5-3.

    Sebastian macht den entscheidenden Punkt.

    Durch die Niederlage im zweiten Topspiel gegen Morsbach hat sich unser Nachbar aus Kreuztal wohl aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. Unser schärfster Verfolger sind nun die Morsbacher, die wir aber bereits besiegen konnten.

    Den ersten Punkt in der Bezirksliga machte unsere zweite Mannschaft. Dabei war gegen Hellertal II durchaus mehr drin. Nach Siegen durch Stefan Töpler (kampflos), Heinz-Roland Send und Martin Reinschmidt, sowie zwei Remisen durch Werner Brauner und Roland Brosius (oben im Bild) führte man mit 4-3, die letzte Partie an Brett sechs, ein hochkompliziertes Endspiel zwischen James Gary und Werner Weber musste die Entscheidung bringen. Leider konnte James den gegnerischen Freibauern nicht aufhalten und gab auf, 4-4. Da die Konkurrenz punktete, steht die zweite Mannschaft weiterhin auf dem Abstiegsplatz in der Bezirksliga.

    Großes Interesse an der entscheidenden Partie zwischen James Gray (rechts) und Werner Weber.

    Den Platz an der Sonne der Kreisliga musste leider die dritte Mannschaft räumen. Gegen den Verfolger Betzdorf-Kirchen II setzte es eine klare 0-4 Niederlage.

    Links die dritte Mannschaft mit Jan Alhäuser, Laurin Göb, Andreas Schöning und Horst Hartzer.