Doppelte Pleite im Vierer-Pokal
Samstag 30. Oktober 2010 von Michael Meinhardt
Der Traum vom vereinsinternen Pokalfinale ist ausgeträumt, weder die erste Mannschaft gegen Siegen I, noch die Zweite gegen Hellertal I konnten sich am Freitag Abend in Kreuztal durchsetzen.
(Im Bild fast alle Protagonisten des Abends.)
Die erste Mannschaft bot mit Sebastian Send, Uwe Eckardt, Michael Meinhardt und Andreas Piskorz die Top-4-Spieler der Aufstellung auf, leider war Andreas erst 3 Minuten nach der 30-Minuten-Karenz im Turniersaal, der allfreitägliche Stau im Berufsverkehr war länger als gewöhnlich. Die Siegener diskutierten kurz, ob sie den Regelverstoß durchgehen lassen sollten, aber Andreas‘ Gegner Jochen Besser entschied sich für die sportliche Lösung und nahm die Partie auf, vielen Dank dafür! Die hektische Anfahrt hatte aber Konsequenzen für Andreas, er stellte im Mittelspiel eine Qualität ein und konnte trotz großer Bemühungen keinen Gegenangriff aufziehen, 0-1.
An Brett zwei mussten zum wiederholten Male Uwe Eckardt und Gerald Richter gegeneinander antreten. Uwe entwickelte aus der Eröffnung heraus etwas Druck, aber im Mittelspiel übernahm Richter das Ruder und eroberte sogar einen Bauern. Nach der Zeitkontrolle konnte Uwe durch ständige Drohungen gegen Richters Bauernschwächen auf a7 und f7 das Dauerschach erzwingen, 0,5-1,5.
An Brett drei war ich gegen Sebastian Domke (oben im Bild bei der Analyse) mit einer positionellen Ruine aus der Eröffnung gekommen, aber Domkes König musste in der Mitte ausharren, wodurch ich mir dennoch gute Chancen ausrechnete. Leider verpasste ich in meinem Bestreben Domke weißfeldrige Schwächen auszunutzen, einen Gegenangriff, nach dem der schwarze König in Sicherheit rochiert wurde. Zu allem Überfluss stellte ich auch noch ziemlich simpel eine Qualität ein und landete in einem verlorenen Endspiel. Domke zögerte aber bei der Verwertung und zog nur mit seinem König hin und her. Nachdem mir nur noch 3 Minuten für den Rest der Partie geblieben waren und ich somit nicht mehr mitschreiben musste, erspähte ich eine dreifache Stellungswiederholung und reklamierte dies. Domke akzeptierte sofort, ohne von seinem Recht auf Überprüfung Gebrauch zu machen. Zu meiner Schande stellte sich bei der Eingabe in den Rechner heraus, dass ich ein Turmmanöver Domkes übersehen hatte und die Stellung somit keineswegs zum dritten Mal am Brett stand. Peinlich, peinlich! 1-2.
(Sebastian, Andreas und ich ahnen das Unvermeidliche, Uwe (hinter der Kamera) hoffte noch, wie der Name des Bildes verrät.)
Zeitgleich gab an Brett eins Reinhard Schischke sein wahrscheinlich gewonnenes Turmendspiel gegen Sebastian Send Remis, um den Erfolg der Siegener abzusichern. Sebastian hatte im Mittelspiel einen Bauern geopfert, nach der Zeitkontrolle hatte Schischke dann zwei Mehrbauern im Turmendspiel, verzichtete aber zugunsten seiner Mannschaft auf Gewinnversuche, 1,5-2,5 und das Aus für die erste Mannschaft.
Obwohl es sich paradox anhört: Trotz der 0-4 Niederlage gegen Hellertal 1 war unsere Zweite näher dran am Weiterkommen. Erwartungsgemäß war das letzte Brett schnell an die Hellertaler gegangen, Andreas Schöning trat in seiner ersten Saison gegen Wolfgang Petri an, der bereits weit über 1500 Turnierpartien bestritten hat. Dieser riesige Mangel an Erfahrung wurde schnell sichtbar, 0-1.
Auch an Brett drei war James Gray gegen Matthias Mellmann klar der Underdog. Er verkaufte sich zwar teuer, aber am Ende setzten sich die 500 DWZ-Punkte durch, 0-2.
An Brett zwei setzte Stefan Töpler gegen Rolf Haßler voll auf Königsangriff. Zwei Bauern und einen Turm investierte er, um Haßlers Königstellung zu zerschmettern. Mehrmals ergab sich dann die Möglichkeit, forciert Matt zu setzen, einmal sogar per spektakulärem Damenopfer. Leider ließ Stefan die Chancen verstreichen und Haßlers Mehrmaterial machte den Unterschied, 0-3.
Somit war die Partie an Brett eins zwischen Frank Mickisch und Christian Reiffenrath (oben im Bild) für den Kampf nicht mehr relevant, dennoch boten beide eine große Show. Frank eroberte in der Eröffnung einen Bauern, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das gegen Reiffenrath alles andere als eine Vorentscheidung ist. Die Partie mündete schließlich in die Blitzphase, wie oft dort Könige durchs Schach zogen, Türme angeschnitten wurden (Tb4-h5?!) und rumhängende Figuren nicht genommen wurden, konnten die zahlreichen Kiebitze nicht mehr zählen. Als Franks Platte zuerst fiel, hatte er einen glatten Mehrturm auf dem Brett, aber da Reiffenrath auch noch Holz am Brett hatte, 0-4.
Nach dem Sieg im Bezirks-Pokal und der Finalteilnahme im Verbands-Pokal in der letzten Saison hat sich dieser Wettbewerb für uns in dieser Saison schnell erledigt.
Dieser Beitrag wurde erstellt am Samstag 30. Oktober 2010 um 19:55 und abgelegt unter Mannschaften. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.