Aus im Verbands-Einzelpokal
Montag 10. Mai 2010 von Michael Meinhardt
In der ersten Runde des Verbands-Pokals, für den ich mich durch den Sieg auf Bezirksebene qualifiziert hatte, traf ich mit Norbert Bruchmann (SGEM Ennepe-Ruhr-Süd) direkt auf den DWZ-Favoriten, Losglück kann man das also nicht nennen. Zu allem Überfluss hatte ich auch noch Schwarz, aber dadurch blieb mir immerhin die dritte Fahrt nach Ennepe binnen weniger Wochen erspart. Bruchmann verließ früh die in unserer letzten Partie im Vierer-Pokal vor drei Wochen eingeschlagenen Pfade und ließ eine Entwertung seiner Bauernstruktur zu, was allerdings durch aktives Spiel kompensiert wurde. Um den Druck loszuwerden, wickelte ich in ein Dame-und-Turm-Endspiel ab, die weiße Bauernstellung wurde dadurch allerdings wieder repariert. In Zeitnot unterliefen mir ein paar Ungenauigkeiten, die Bruchmann jedoch nicht ausnutzen konnte. Im 41. Zug forcierte ich den Tausch des Turmpaares, aber trotz des resultierenden doppelten Bauernverlustes meinerseits, musste Bruchmann Dauerschach geben, da mein bis nach d3 vorgepreschter Freibauer sonst nicht aufzuhalten war, Remis.
Gemäß der Regularien folgten also zwei Blitzpartien. In der ersten Partie erlangte ich mit Weiß eine gute Angriffsstellung, opferte aber etwas übermütig die Qualität für einen Bauern und lockte die gegnerische Dame in die Abseitsfalle. Diese konnte sich aber befreien und machte meinem König gemeinsam mit dem übrig gebliebenen Turm den Garaus, 0-1.
Somit war ich mit Schwarz zum Siegen verdammt und wählte eine Eröffnung, in der Schwarz zwar passiv steht, aber im Endspiel gute Chancen auf den vollen Punkt hat…. wenn man die weiße Aktivität übersteht. Soweit musste es dann nicht kommen, denn Bruchmann lief zunächst in eine Springergabel, die eine Qualität kostete und ein paar Züge später sogar in ein einzügiges Matt, 1-1.
Nun ging es weiter bis zur nächsten entschiedenen Partie. Es entwickelte sich ein zähes positionelles Geschiebe, in dem ich mit Weiß leichte Vorteile hatte. Als es auf einmal taktisch wurde, gewann ich zwei Bauern, aber beim Übergang ins Endspiel war ich leider wieder zu übermütig und opferte wieder eine Qualität, um meine drei Freibauern am Damenflügel ans Laufen zu bringen. Dummerweise hatte ich übersehen, dass diese leicht blockiert und weggepflückt werden konnten, sodass ich bald eine glatte Minusqualität hatte, die Bruchmann zum Sieg führte, 1-2.
Obwohl ich mir grade im Blitzen wenig Chancen ausgerechnet hatte, war ich dann doch enttäuscht, so unnötig auszuscheiden, aber es sei nochmal erwähnt, dass Bruchmann in der regulären Partie einige Möglichkeiten zum Sieg ausgelassen hatte. Abschließend überreichten wir Bruchmann dann auch noch den für den Erfolg Ennepes in Plettenberg ausgelobten Kasten Hopfenblütentee.
Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 10. Mai 2010 um 19:16 und abgelegt unter Turniere. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.