Fiiiinaaaaleeee oohhoo (oder so ähnlich)

Montag 8. März 2010 von Michael Meinhardt

Durch einen überraschenden 2,5-1,5 Erfolg über die NRW-Klassen-Mannschaft der Kspr. Iserlohn zogen wir erstmals seit vielen Jahren in das Finale des Verbands-Vierer-Pokals ein.
Nach etwas weniger als drei Stunden war die erste Partie beendet. Rene Kramps hatte mich an Brett 3 schon nach drei Zügen „aus dem Buch“ gebracht, vor lauter Schreck bot ich sofort Damentausch an, wonach mir sogar ein kleiner Entwicklungsvorsprung blieb. Kramps neutralisierte diese Initiative und bot mir nach 18 Zügen Remis an, was ich nach gutem Zureden von Uwe annahm, 0,5-0,5.
Hauptgrund für Uwes Optimismus und meinen Remisschluss war das Geschehen an Brett 1 zwischen Sebastian Send und Julian Scheider. Nach einer wilden Eröffnung passierte kurz NACH Kramps Remisangebot Folgendes:

###pgn###
[Event „Vierer-Pokal“]
[Date „2010.03.06“]
[Round „2“]
[White „Scheider, Julian“]
[Black „Send, Sebastian“]
[Result „0-1“]
[WhiteElo „2217“]
[BlackElo „2187“]
[Annotator „Meinhardt,Michael“]
[SetUp „1“]
[FEN „2r1k2r/pp3ppb/1q2p2p/2npP2P/2nQ1PP1/1PN5/P1P1N1B1/2KR1R2 b k – 0 0“]
[WhiteTeam „Kspr. Iserlohn“]
[BlackTeam „SV Weidenau/Geisweid“]

1… Ne3 2. Rg1 (2. Qxe3 {verliert nach} Nxb3+ 3. axb3 Qxe3+ {die Dame})
2… Nxc2 ({noch stärker als der „plumpe“ Qualitätsgewinn} 2… Nxd1) 3. Qd2
Na1 {Wunderschön! Droht vernichtend auf b3 zu opfern. Man beachte die
wichtigen Rollen des Lh7 und des Tc8 aus dem Hinterhalt. Scheider hatte genug
gesehen…} 0-1

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1,5-0,5 also für uns, auf Grund der Berliner Wertung, brauchten wir also nur noch ein Remis, um den Finaleinzug perfekt zu machen. Mein Kandidat für den fehlenden halben Punkt war ganz klar Uwe Eckardt an Brett 2, da er neben der Initiative am Königsflügel auch das Zentrum beherrschte. Er holte auch einen symbolischen Vorteil aus der Stellung raus, aber Stefan Klauke gelang es, einen Bauern zu erobern, der allerdings als isolierter Doppelbauer im Endspiel nicht zu verwerten schien. Leider wählte Uwe mit Damentausch den falschen Remisplan, das entstandene Läuferendspiel konnte Klauke gewinnen, 1,5-1,5.
Dass die Partie an Brett 4 überhaupt die 20-Züge-Marke erreichte, war für mich ein mittleres Wunder, denn Andreas Piskorz war mit Schwarz von Pascal Werrn glatt überspielt worden. Minusbauer, passive Schwerfiguren, schlechterer Läufer und Zentralkönig waren Andreas‘ Ausbeute nach der Eröffnung (siehe Bild).

Wenn unsereiner schon fast aufgibt, blüht Andreas erst auf. Werrn ließ leichtsinnigerweise den Abtausch seiner Dame gegen Andreas‘ Türme zu, wonach die weißen Türme nicht gut koordiniert waren. Andreas belebte seine beiden verbliebenen Figuren und graste nach und nach die weißen Bauern ab. Werrn gab einen Turm für den wiedererstarkten schwarzen Läufer, aber es war schon zu spät, Andreas schob seinen mittlerweile freien a-Bauern entscheidend vor und gewann diese Partie sogar noch, 2,5-1,5.
Im Finale steht uns nun mit der SGEM Ennepe-Ruhr-Süd ein Ligakonkurrent gegenüber.

Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 8. März 2010 um 22:53 und abgelegt unter Mannschaften, Partien. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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