Glückliches 4-4 gegen Hemer
Dienstag 19. Februar 2008 von Michael Meinhardt
Einen (hoffentlich) wichtigen Punkt im Kampf gegen den Abstieg aus der Verbandsliga ergatterte die erste Mannschaft gegen den SV Hemer. Dabei waren wir durchaus vom Glück begünstigt. Zunächst remisierte Olaf Düber am vierten Brett nachdem ihm die Eröffnung keine Aussicht auf Vorteil gebracht hatte. Ähnliches traf auf Patrick Scholl zu, der sich im Mittelspiel in ein Figurenopfer flüchtete. Statt der erhofften Initiative und zwei Bauern, brachte es aber nach einem Zwischenzug nur einen Bauern, völlige Passivität und die baldige Aufgabe.
Ein ungewohntes Bild ergab sich am Spitzenbrett. Sebastian Send stand bedenklich unter Druck und hatte zudem mit Zeitnot zu kämpfen. Seine Gegnerin, die rumänische WGM Carmen Voicu-Jagodzinsky, nutzte dies aus und brachte Sebastian somit die erste (VL)-Saisonniederlage bei.
Was die „Junge Garde“ (Patrick und Sebastian) vermasselt hatte, mussten die alten Sä…, Pardon, Herren wieder rausreißen. Andreas Piskorz sammelte zwei Bauern ein und tauschte die Damen, sein Gegner Hermann Carnein zeigte sich schnell einsichtig und gab das hoffnungslose Endspiel auf. Den Ausgleich erzielte Frank Mickisch:
Im Bild blies Frank mit 1.b4!? Sxb4 2.Sxe7+ Kh8 3.f5 Lxc3 4.fxe6 zum später erfolgreichen Königsangriff.
Uwe Eckardt kam sehr passiv aus der Eröffnung, sein Gegner Andreas Jagodzinsky opferte zwei Bauern und eine Qualität um den Angriff aufrecht zu erhalten. Uwe verteidigte sich gewohnt furchtlos und einfallsreich, wenn auch vermutlich nicht immer korrekt. In Zeitnot beschränkte Jagodzinsky sich allerdings auf die Wiederherstellung des materiellen Gleichgewichtes, das resultierende Damenendspiel endete schnell mit einem Händedruck – Remis.
Meine Partie gegen Christian Reinöhl hatte bis zum 17. Zug bekannte Vorbilder, was den Vorteil hatte, dass ich mir auch im Mittel- und Endspiel mal etwas mehr Zeit lassen konnte. So ging es dann taktisch ein wenig hin und her, wobei mir zwischendurch leider ein (wirklich) nicht trivialer Figurengewinn durch die Lappen ging 🙁
Denk: „24…Le5 sieht gut aus, aber nach 25.Sxe6 Txd1+ 26.Txd1 verliert Txe6 wegen 27.Dxf5 De7 28.Te1 Df6 29.Dxf6 gxf6 30. f4. Mist! Was ist also mit 26….Df7? Dann ist 27.Sd4 erzwungen (?!), wonach 27….Td8 den Springer fesselt und gewinnt. OK, also 24…Le5 25.Sxe6 Txd1+ 26.Txd1 Df7.“ So das Ergebnis des 23-minütigen Denkens in obiger Pose. Leider fand mein Gegner 27.f4, wonach es immer noch einen Figurengewinn mittels 27….Lf6 28.Sd4 Td8 29.Dxf5+ Dd7! (den Zug habe ich nicht gesehen) gab. Das nach 27.f4 Dxe6 28.fxe5 Dxe5 entstehende Endspiel endete im 41. Zug mit Remis.
Wohl und wehe des Kampfes hing nun von der Partie Daniel Mohr gegen Marc Störing ab. Daniel war mit Schwarz ungewöhnlich gut aus der Eröffnung gekommen und hatte ausgeglichen. Im Mittelspiel lehnte er dann ein Remisangebot ab, da wir davon ausgehen mussten, dass Daniel auf Gewinn spielen muss. Daniel erzwang (?) tatsächlich noch eine Schwäche in Form eines isolierten Doppelbauern bei seinem Gegner und versuchte noch seine Bauernmehrheit am Damenflügel in Bewegung zu setzen. Störing verteidigte sich aber akkurat und gemäß der ausgegebenen Parole „Spatz statt Taube“ ging Daniel keine Risiken mehr ein und remisierte zum 4-4.
Mit 5-7 Punkten stehen wir nun auf Platz 7 der Verbandsliga, aber angesichts des schweren Restprogrammes (Bergneustadt/Derschlag, Letmathe und Siegen) schweben wir weiterhin in akuter Abstiegsgefahr.
Einen wichtigen 4,5-3,5 Sieg feierte unsere zweite Mannschaft in Betzdorf gegen die dritte Vertretung des Gastgebers. Ihre Partien gewannen Thorsten Raasch, Stefan Töpler und Christian Haßler, Remisen steuerten Stephan Toffanello, Hans-Wolfgang Dittmann und James Gray bei.
Knapp mit 2,5-3,5 verlor die Dritte gegen Hellertal III. Horst Hartzer und Martin Schneider konnten gewinnen, Walter Jung spielte Remis.
Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 19. Februar 2008 um 21:06 und abgelegt unter Mannschaften. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.