Klare Siege in den Nachholkämpfen
Samstag 2. November 2013 von Michael Meinhardt
Am vergangenen Sonntag richteten wir unsere aufgrund des Bürgerfestes um zwei Wochen verschobene Heimspielpremiere für diese Saison aus. Zu Gast waren die zweite und die dritte Vertretung unseres Nachbarn aus Siegen, nochmals vielen Dank, dass Ihr der Verlegung zugestimmt habt!
In der Verbandsklasse gingen wir als deutlicher Favorit gegen Siegen II an die Bretter, zwischen 200 und 300 DWZ-Punkte pro Brett brachten wir mehr auf die virtuelle Waage.
Am siebten Brett spielte Andreas Piskorz mit Schwarz gegen Jan-Konrad Wied. Der Siegener vermied jedweden Zusammenstoß im Zentrum, sodass Andreas ohne Mühe ein breites Bauernzentrum aufbauen konnte. Im Rücken seiner Bauernschar formierte Andreas seine Figuren zum Königsangriff, während Wied weiterhin hinter seiner Deckung blieb. Andreas schob die Bauern vor, unwiderstehlich folgten die Figuren in deren Schatten. Mit einer kleinen Schlusskombination eroberte Andreas die Dame und die Partie, 1-0.
An Brett drei spielte ich mit Schwarz gegen Rolf Klüser. In der Eröffnung übersah ich einen relativ einfachen Bauerngewinn, danach entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Ich provozierte eine unübersichtliche Variante, in der sich beidseitig ein Bauer durch die gegnerische Stellung fraß, da ich an deren Ende einen Vorteil für mich erspähte. Dieser erwies sich aber leider als nicht wirklich relevant, sodass ich ein Remis durch Zugwiederholung anstrebte, 1,5-0,5.
Das Spitzenbrett sah wie schon vor zwei Jahren das Duell zwischen Sebastian Send und Reinhard Radtke. Sebastian rochierte mit Schwarz lang, Radtke suchte am Königsflügel Schutz. Bevor es jedoch zu einem wilden Hauen und Stechen kam, wickelte Sebastian in ein leicht vorteilhaftes Endspiel ab, in dem er über die bessere Bauernstruktur und die besser koordinierten Figuren (Doppelturm und Springer gegen Doppelturm und Läufer) verfügte. Durch einen auf den ersten Blick unmöglichen Bauernzug wurde es dann doch noch taktisch, Radtke entging eine Pointe, die ihn einen Bauern kostete, und gab das Endspiel früh aber nicht unberechtigt auf, 2,5-0,5.
Den geringsten DWZ-Unterschied gab es an Brett zwei zwischen Manfred Schneider und Thomas Wallasch. Letzterer forcierte früh mit Schwarz den Damentausch, aber trotz des eher geschlossenen Charakters der Stellung konnte Manni eine gefährliche Initiative entwickeln. Nach und nach öffnete sich die Stellung und Mannis aktivere Figuren übernahmen das Kommando. Die Partie endete allerdings abrupt durch einen Figureneinsteller Wallaschs, wonach dieser sich direkt geschlagen gab, 3,5-0,5.
Olaf Düber spielte an Brett fünf mit Schwarz gegen Günter Jopp. Olaf gewann schnell einen Bauern, den er aber zurückgab, um die weiße Dame am Damenflügel in die Abseitsfalle zu locken. Der folgende Angriff am Königsflügel erwies sich aber noch nicht als entscheidend, Jopp konnte zunächst seine Dame zurück ins Spiel holen und auch seinen König schützen. In etwa ausgeglichener Stellung aber übersah Jopp eine vierzügige Mattkombi, die Olaf nicht entging, 4,5-0,5.
Patrick Scholl gegen Jörg Kellerhoff lautete die Paarung an Brett sechs. Patrick rochierte lang und richtete seine Figuren gegen den schwarzen König aus, als Kellerhoff bei einem Gegenschlag im Zentrum einen Bauern verlor. Nun also hieß die Devise „ab ins Endspiel“, was Patrick auch bis ins Springerendspiel beherzigte. Dieses erwies sich allerdings als schwieriger, als es auf den ersten Blick aussah, nur durch einen Fehler Kellerhoffs kam Patrick auf die Siegerstraße Bauernendspiel. Durch einen bösen Verrechner Patricks hätte sogar dieses noch in ein remises Damenendspiel münden können, doch Kellerhoff lies die unverhoffte Chance liegen, 5,5-0,5.
Am letzten Brett spielte Frank Mickisch mit Weiß gegen Heinz Feuring. Durch heterogene Rochaden wurde es sehr taktisch, was Frank viel Zeit kostete. In der entscheidenden Phase zwischen den Zügen 30 und 40 lebte Frank nur von wenigen Minuten und ging somit an einer komplizierten Abwicklung in ein klar besseres Endspiel vorbei. Ausgangs der Zeitnot war die Stellung dann ausgeglichen, aber entgegen der ungeschriebenen (und meines Wissens nach auch unbewiesenen) Faustregel, dass das Dame-Springer-Tandem dem Dame-Läufer-Tandem überlegen ist, konnte Frank mit dem Läufer mehr Druck aufbauen, sodass Feuring schließlich den Springer verlor, 6,5-0,5.
Die letzte Partie fochten an Brett vier Uwe Eckardt und Bruno Bolte aus. Uwe hatte in der Eröffnung etwas Druck aufgebaut, der sich aber schnell verflüchtigte und in ein ausgeglichenes Turm-und-Springer-Endspiel überging. Uwe aber lehnte ein Remisangebot ab und schnappte nach dem ganzen Keks. Dabei überspannte er den Bogen und musste mit einem Minusbauern in ein verlorenes Springerendspiel. Bolte verpasste einen direkten Gewinn und opferte seinen Springer, was aufgrund der dadurch entstehenden freien Randbauern a und h auch zum Gewinn hätte reichen sollen. Nach einem weiteren Fehler Boltes schaffte Uwe es aber, König und Springer zu koordinieren und beide Bauern aufzuhalten. Remis und 7-1.
Durch den deutlichen Sieg bleiben wir in der Spur Richtung Wiederaufstieg, die nächste Hürde gilt es in Betzdorf zu überspringen.
Mehr Spannung versprach der Bezirksliga-Kampf unserer Zweiten gegen die dritte Vertretung Siegens. Schnell konnte Heinz-Roland Send seine Partie gewinnen, es folgten drei Remisen durch Stephan Toffanello, Martin Schneider und dem ersten Ersatzmann aus der Dritten, Thorsten Hummerich. Zumindest letzteres Remis entstand aus einer glasklaren Verluststellung. Nach dem Sieg von Werner Brauner gewann Stefan Töpler seine Partie und den Kampf durch ein lehrreiches Figurenopfer im Endspiel. Nach etwa vier Stunden Spielzeit holte der zweite Ersatzmann Tim Alhäuser seinen ersten Sieg in der Bezirksliga, die unglückliche Niederlage des dritten Ersatzmannes Sebastian Schmidt fiel nicht mehr ins Gewicht, 5,5-2,5 lautete das Endergebnis.
Bereits zum regulären Termin musste die dritte Mannschaft gegen den SC Burbach antreten. Der Gast kam zu spät (Nein, wir spielen nicht mehr im Gerätehaus) und nur zu viert, was der Dritten eine 2-0 Führung bescherte. Leider konnte nur noch Laurin Göb am Brett gewinnen, was aber immerhin ein 3-3 und einen wichtigen Punkt gegen den Abstieg rettete.
Schon etwas länger her ist die erste Runde im Vierer-Pokal. Nachdem wir in der letzten Saison bis unter die besten 16 Teams in NRW vordringen konnten, scheiterten wir diesmal schon in Runde 1 an der ersten Mannschaft des Siegener SV. Ohne unseren Spitzenspieler Sebastian Send holten wir nur zwei Remisen durch Manfred Schneider an Brett 1 und Olaf Düber an Brett 4, in der Mitte mussten sich Uwe Eckardt und ich geschlagen geben. Auch die zweite Mannschaft hatte es mit einem Verbandsligisten zu tun, SV Kreuztal hieß der Gegner. Einem beachtlichen Remis von Stephan Toffanello am Spitzenbrett gegen Stephan Giesler folgten zwei Niederlagen von Martin Reinschmidt und Sebastian Schmidt, der Sieg von Heinz-Roland Send konnte die Niederlage nicht verhindern.
Dieser Beitrag wurde erstellt am Samstag 2. November 2013 um 21:39 und abgelegt unter Mannschaften. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.