Erster Punktgewinn für die erste Mannschaft
Sonntag 25. November 2012 von Michael Meinhardt
Bevor ich mich den Mannschaftskämpfen am Sonntag zuwende, trage ich noch zwei Erfolge nach, über die ich aus Zeitgründen keinen längeren Bericht verfassen konnte.
Eine Woche vor den Mannschaftskämpfen fand die diesjährige Bezirks-Blitz-Mannschafts-Meisterschaft statt. Leider konnten wir nur ein Team stellen, das aber mit Sebastian Send, Michael Meinhardt, Daniel Mohr, Uwe Eckardt und Andreas Piskorz stark besetzt war. Da sich nur sechs Teams in der Siegener BlueBox einfanden, spielten wir ein dreifach vollrundiges Turnier, das wir in souveräner Manier gewinnen konnten. Von den 15 gespielten Kämpfen entschieden wir 14 für uns, lediglich die Hellertaler SF konnten uns ein 2-2 abknöpfen. Wie deutlich unser Erfolg war, kann man in der Einzelspieler-Tabelle nachlesen. Angeführt von Andreas (12,5/13) und Sebastian (13/15) belegten wir die ersten fünf Plätze.
Kurzfristig nur zu dritt mussten wir am darauffolgenden Freitag im Vierer-Pokal gegen die Hellertaler SF antreten. Auf Grund der drohenden Berliner Wertung entschieden wir uns dafür, das vierte Brett kampflos abzugeben, was sich als richtige Entscheidung erwies. Am wichtigen Spitzenbrett konnte Sebastian Send einen souveränen Sieg einfahren. Da auch ich am dritten Brett gewinnen konnte, allerdings weniger souverän sondern vielmehr glücklick, fiel Patrick Scholls Niederlage an Brett zwei nicht mehr ins Gewicht. Im Finale am 14.12. treffen wir im Bürgerhaus auf den Nachbarn aus Siegen.
Ein Blick in den Spielsaal, geschossen von Uwe Eckardt
Ebenfalls ein Mannschaftsremis, was sich aber in diesem Fall wie eine Niederlage anfühlte, gab es für die erste Mannschaft beim Heimspiel gegen die SF Schwerte.
Am zweiten Brett opferte Uwe Eckardt gegen Kai Tawakol schon früh eine Figur für zwei Bauern. Uwe hatte dieses Opfer in dieser Struktur schon mehrmals erfolgreich angewandt. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern gelang es Tawakol aber, seinen König in Sicherheit zu bringen und seinerseits auf den geöffneten Linien einen erfolgreichen Angriff auf Uwes König zu starten, 0-1.
Der einzige Weißsieg des Tages brachte und am vierten Brett den Ausgleich. Durch eine seltene aber gefährliche Nebenvariante lockte ich meinen Gegner Stephan Zarges schnell auf unbekanntes Terrain. Systemgemäß konnte ich die Entwicklung des schwarzen Damenflügels unter temporärem Bauernopfer erschweren und die schwarze Bauernstellung dort empfindlich schwächen. Zarges gab den Bauern zurück und überlies mir obendrein das Läuferpaar. Durch einen taktischen Trick unter Ausnutzung des unsortierten Damenflügels installierte ich einen Freibauern auf d7. Zarges versuchte noch einen Verzweiflungsangriff mit Dame und Turm, den ich aber abwehren konnte, wonach der d-Bauer das Rennen machte, 1-1.
Der Matchwinner auf d7 ist deutlich zu erkennen
Der neuerliche Rückstand durch die Niederlage von Andreas Piskorz gegen Wolfgang Klug an Brett sechs kam für mich überraschend. Andreas hatte früh Klugs isolierten d-Bauern erobert, Klug konnte dafür zwar seine Dame aktiv postieren, aber wirkliche Kompensation war nicht in Sicht. Durch einige Ungenauigkeiten von Andreas krochen die restlichen schwarzen Figuren ebenfalls aus ihren Löchern. In der Zeitnotphase übersah Andreas einen vernichtenden Springereinschlag am Königsflügel, 1-2.
Glück hatten wir dann an Brett drei. Nach der Eröffnung stand Patrick Scholl sehr passiv, Thomas Fleischhauer konnte seine Figuren in aller Ruhe ausbreiten und gefährliche Drohungen am Königsflügel schaffen. An einer Stelle war sogar ein Figurengewinn für Fleischhauer drin, den er aber übersah. Auch im Endspiel stand Weiß noch besser, aber Patrick opferte geschickt eine Figur für drei Bauern und bot Remis an. Fleischhauer akzeptierte, obwohl Weiß noch über Gewinnchancen verfügte, 1,5-2,5.
Eine relativ klare Sache war der neuerliche Ausgleich an Spitzenbrett. Sebastian Send sah sich früh mit einem positionellen Bauernopfer von Christian Vicktor konfrontiert, für das Weiß aus der Sicht des Außenstehenden volle Kompensation erhalten hatte. Sebastian meinte hinterher, dass Weiß nicht energisch genug fortgesetzt hatte und der Mehrbauer dadurch schnell „gesund“ wurde. Sebastian erzwang im späten Mittelspiel den Abtausch einiger Figuren, drang mit dem Turm auf der zweiten Reihe ein und sammelte nebenbei noch einen weiteren Bauern ein. Nach der Zeitnot gab Vicktor auf, 2,5-2,5.
Sebastian Send (links) gegen Christian Vicktor während der Eröffnungsphase
Kann man eine Schwarzpartie gewinnen, in der man 10 der ersten 14 Züge mit den Springern macht? Ja, Manfred Schneider kann. Nach den Springermanövern verfügte Martin Dürwald mit Weiß scheinbar über Vorteil in Form von (natürlich) besserer Entwicklung und Raumvorteil. Ohne die bereits getauschten Damen nutzten diese Vorteile wenig, Manni glich die Stellung aus und riss mit einem schönen Scheinopfer die Initiative an sich. Dürwald gab einen Bauern, um seine Figuren im Endspiel besser zu stellen, aber Manni wickelte in ein klar besseres Turmendspiel ab, das Dürwald nach einem weiteren Bauerneinsteller nicht halten konnte, 3,5-2,5.
Sehr schwerblütig manövrierten Frank Mickisch und Klaus Naumann am achten Brett hinter einer größtenteils geschlossenen Bauernkette hin und her. Ich war mir während der Partie sicher, dass Frank besser stand und auch Frank teilte später diese Ansicht. Interessanterweise spuckt die Blechbüchse fast über die gesamte Partie hinweg einen soliden Vorteil für Schwarz aus. Nach mehr als fünf Stunden forcierte Frank eine taktische Abwicklung, die aber leider nach hinten losging, 3,5-3,5.
Die entscheidende Partie wurde am fünften Brett zwischen Olaf Düber und Stefan Vorschütz über die volle Distanz ausgefochten. Im Mittelspiel gab ich Olaf gute Chancen auf den vollen Punkt, hatte er doch mit Schwarz eine schöne Initiative erlangen können. In Zeitnot opferte er zwei Bauern und stellte damit gefährliche Drohungen auf der g-Linie gegen den weißen König auf. Vorschütz wehrte die Mattdrohungen ab, musste aber einen Bauern zurückgeben. Es entstand ein Endspiel mit je zwei Türmen und ungleichen Läufern, in dem Olaf trotz Minusbauer nicht in Verlustgefahr schwebte. Im Gegenteil, er wich einer klaren Remisvariante aus und versuchte mit Hilfe seiner aktiver postierten Figuren sogar noch die Partie zu gewinnen. Als sich beide nach fast sechs Stunden der zweiten Zeitkontrolle näherten, kam es nochmal zu einem kleinen taktischen Schlagabtausch, der aber die Remisbreite nicht überschritt. Mit je weniger als drei Minuten auf der Uhr einigten sich beide dann auf Remis, 4-4.
Obwohl wir damit unseren ersten Punktgewinn verbuchen konnten, waren wir hinterher doch etwas enttäuscht, da es zwischenzeitlich nach mehr aussah. Da in der Verbandsliga aber wie üblich jeder jeden schlagen kann, ist für uns noch alles in Richtung Klassenerhalt möglich.
Auf der rechten Seite Martin Reinschmidt und Dominik Marx in der Bezirksliga
Ebenfalls 4-4 endete der Bezirksliga-Kampf unserer zweiten Mannschaft gegen die Hellertaler SF II. Volle Punkte holten Stefan Töpler und Martin Reinschmidt, Remis spielten, Stephan Toffanello, Heinz-Roland Send, Dominik Marx und Hans-Wolfgang Dittmann.
Heinz-Roland Send und Stephan Toffanello spielten beide Remis
Knapp am 3-3 schlitterte die dritte Mannschaft gegen den Bezirksklassen-Favoriten SV Laasphe II vorbei. Andreas Schöning und Florian Schnutz konnten schön herausgespielte Siege verbuchen, Thorsten Hummerich rettete sich glücklich ins Remis. Leider ließ Laurin Göb eine große Chance zum Sieg aus und verlor stattdessen eine Qualität und die Partie zum 2,5-3,5.
Andreas Schöning gelang ein schöner Sieg mit Schwarz
Dieser Beitrag wurde erstellt am Sonntag 25. November 2012 um 20:38 und abgelegt unter Mannschaften. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.