AUFSTIEG!!!!!

Mittwoch 25. April 2012 von Michael Meinhardt

Geschafft! Durch ein 7,5-0,5 gegen den punktlosen Tabellenletzten aus Lindlar hat die erste Mannschaft nun auch alle theoretischen Bedenken an der Meisterschaft in der Verbandsklasse Süd zerstreut.

Rechts: Verbandsklasse; Links: Bezirksliga

Der Kampf verlief dann auch so einseitig, wie es unser DWZ-Plus von (im Schnitt) fast 300 Punkten und das Endergebnis aussagen.
Schon nach acht Zügen stand Olaf Düber an Brett sechs auf Gewinn. Sein Gegner Julian Häck hatte mit Schwarz eine Variation der „Arche-Noah-Falle“ erspäht, allerdings mit dem Nachteil, dass sich der schwarze Damenspringer noch auf b8 befand. Durch den Doppelangriff Dd5 (auf Bf7 und Ta8) gewann Olaf die Qualität und wenig später die Partie, 1-0.

Olaf bei der Verwertung des Mehrmaterials.

Kaum länger benötigte Frank Mickisch, um am achten Brett schon zum sechsten Mal den vollen Punkt einzusacken. Sein Gegner Martin Willmes verschwendete in der Eröffnung viel Zeit mit Läufermanövern und Springertänzen, während Frank sich in Ruhe entwickelte. Willmes baute seine Dame zudem am Damenflügel ein, wo Frank sie schließlich erobern konnte, 2-0.
Spannender verlief die Partie an Brett drei zwischen Andreas Piskorz mit Schwarz und Rene Müller. Letzterer behielt riskant seinen König im Zentrum, Andreas versuchte, das Zentrum zu öffnen, was ihm nach einem taktischen Schlagabtausch auch gelang. Allerdings hatte sich das schwarze Angriffsmaterial auf das Turmpaar und den schwarzfeldrigen Läufer vermindert, während Müllers verbliebene Leichtfigur nur die weißen Felder verteidigen konnte. Andreas riss die Initiative an sich und zeigte schulbuchmäßig den Vorteil des Angreifers bei ungleichfarbigen Läufern. Durch eine schöne Kombination gewann er einen Turm und die Partie, 3-0.

Am Brett sitzend: Rene Müller, an einem anderen Brett stehend: Andreas Piskorz.

Den einzigen grauen Fleck auf der weißen Weste mussten wir an Brett sieben hinnehmen. Die Eröffnung war für Daniel Mohr mit Schwarz gegen Leo Kals hervorragend gelaufen, Daniel kontrollierte das Zentrum, verhinderte den Abtausch des wichtigen schwarzfeldrigen Läufers und konnte sich am Königsflügel ausbreiten, während Kals Initiative am Damenflügel schleppend anlief. Leider verrechnete sich Daniel an einer Stelle, der von langer Hand geplante Läufereinschlag funktionierte nicht und er musste die Notbremse ziehen, um die Stellung im Gleichgewicht zu halten. Kurz vor Schluss gab es nochmal eine Gewinnchance, die aber anschließend nur die Blechbüchse fand. Kals bot im 26. Zug Remis und Daniel akzeptierte mit nur noch fünf Minuten auf der Uhr, 3,5-0,5.
Den Sack zu machte dann der erste Vorsitzende höchstpersönlich! Die eher vorsichtige Eröffnungsbehandlung von Uwe Eckardt mit Weiß versuchte Winfried Gessinger allzu hemdsärmlich zu bestrafen. Gessinger ließ sich einen isolierten Doppelbauern auf der f-Linie verpassen und rannte mit dem h-Bauern gen weiße Königsstellung los. Uwe widmete sich derweil dem schwarzen Zentralkönig und hatte schnell die gefährlicheren Drohungen. Gessinger musste die Qualität geben und gab kurz danach auf, 4,5-0,5.
Nach einer bisher ziemlich lauen Schwarzbilanz von 1/3 war mir tatsächlich der erste Schwarzsieg der Saison vergönnt. Mein Gegner Tobias Kartmann hatte mir früh das Läuferpaar überlassen und sich sogar freiwillig seine Bauernstellung ruiniert, pochte dafür aber auf etwas Entwicklungsvorsprung und die offene f-Linie gegen meinen König. Nach einem unbedachten Bauernzug stand er aber vor der Wahl, einen Bauern aufzugeben und sich gleichzeitig in eine sehr passive Stellung drängen zu lassen, oder risikoreich einen Springer zu opfern. Kartmann entschied sich mutig für das Opfer, konnte aber die Initiative nach zwei ungenauen Zügen nicht aufrechterhalten. Ich erzwang den Damentausch und den Tausch seines lästigen Springers, wonach meine Figuren schnell weiteres Material erbeuten konnten, 5,5-0,5.
Am ersten Brett spulten Sebastian Send und Thomas Krause schnell 13 Züge einer ihnen bekannten Theorievariante runter. Danach ging es an die Umsetzung der jeweiligen Pläne: Sebastian machte am Damenflügel schnell Fortschritte, Krause hingegen zögerte mit der Durchsetzung des plangemäßen Zentrumsdurchbruchs. Durch einen schönen taktischen Schlag gewann Sebastian Material, Krause gab früh, aber nicht unberechtigt, auf, 6,5-0,5.

Sebastian mit dem Schwerfiguren-Triple auf der b-Linie.

Noch vor Ablauf von vier Stunden war auch die letzte Partie beendet. Patrick Scholl hatte sich am vierten Brett gegen David Jan Roelans früh einen Bauern gegriffen, für den Roelans aber Kompensation in Form von Entwicklungsvorsprung hatte. So zumindest die vorherrschende Meinung in der Analyse, lediglich Patrick sprach von „glatter Mehrbauer“. In der Folge verpassten beide die Chance, ihren König zu evakuieren, was schließlich dazu führte, dass beide Monarchen im Zentrum blieben und wechselseitig zur Zielscheibe wurden. Patrick gab den Bauern zurück, um selbst am Drücker zu bleiben, was aber nicht gelang. Roelans bekam die Möglichkeit auf ein Dauerschach, bevorzugte jedoch den Abtausch der Damen in ein trotz gleichem Material deutlich schlechteres Endspiel. Patrick verschaffte sich zwei Randfreibauern und führte diese zum Sieg, 7,5-0,5 und der Aufstieg in die Verbandsliga!!
Währenddessen wurde an den Nachbarbrettern noch zäh um den Klassenerhalt in der Bezirksliga gerungen. Unsere Zweite hatte die DJK Herdorf zu Gast und war zum Siegen verdammt.

Die Spitzenbretter der Zweiten: Hinten Stephan Toffanello, vorne Stefan Töpler.

Nach einer schnellen Niederlage von Dominik Marx, einem Sieg von James Gray und einem Remis von Roland Brosius brachten die vollen Punkte von Stephan Toffanello und Martin Reinschmidt unsere Zweite mit 3,5-1,5 in Front.

Stephan Toffanello: Sb2 bringt die Entscheidung!


Rechts im Bild der Topscorer der Zweiten: Martin Reinschmidt.

Überraschend musste sich Heinz-Roland Send geschlagen geben und auch Hans-Wolfgang Dittmanns Stellung schien glatt verloren. Stefan Töpler mühte sich wenig erfolgversprechend mit einem Mehrbauern im ungleichfarbigen Läuferendspiel. 4-4? Nein! Aus dem Bauernendspiel mit Minusbauer an Brett vier war auf unerklärliche Weise ein Damenendspiel mit Mehrbauer geworden! Stefan konnte somit seine Gewinnbemühungen einstellen und auch Hans-Wolfgang gab sich mit dem Remis zufrieden, 4,5-3,5.

Hans-Wolfgang Dittmann (rechts) in „Die Wunderwelt der Endspiele“

Da aber der direkte Konkurrent C4 ChessClub klar in Hilchenbach gewann, benötigen wir einen weiteren Sieg in Schutzbach, während entweder C4 gegen Gosenbach oder Hilchenbach gegen Herdorf verlieren muss. Sollte es so kommen, winkt ein Stichkampf (oder eine Dreier-Stichrunde) um den Klassenerhalt. Für Spannung ist also weiterhin gesorgt.

Dieser Beitrag wurde erstellt am Mittwoch 25. April 2012 um 17:40 und abgelegt unter Mannschaften. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

Ein Kommentar über “AUFSTIEG!!!!!”

  1. Michael Meinhardt schrieb:

    Jetzt auch in bunt! Vielen Dank an Chef-Paparazzo Uwe Eckardt!