Abstieg der ersten Mannschaft droht
Dienstag 5. April 2011 von Michael Meinhardt
Suboptimal verlief der achte Spieltag der Verbandsliga für unsere erste Mannschaft. Nicht nur, dass wir mit 3-5 beim Tabellenzweiten aus Iserlohn unterlagen, nein, die Konkurrenz aus Lüdenscheid und Menden punktete voll. Beide Teams haben nun 6 Punkte auf dem Konto gegenüber 4 Punkten auf unserer Seite. Für den Klassenerhalt benötigen wir nun nicht nur einen Sieg gegen Morsbach, sondern auch Schützenhilfe aus Sundern oder Bergneustadt/Derschlag.
Dabei fing es in Iserlohn gut für uns an, denn nach weniger als anderthalb Stunden erzielte Andreas Piskorz an Brett vier gegen Rene Kramps die Führung. Kramps haute schon im sechsten Zug auf f7 einen Läufer rein, um mit der Springerwanderung f3-g5-e6-c7-a8 eine Qualität zu gewinnen. Andreas fiel derweil mit allen seinen Figuren über den weißen König her. Kramps musste die Dame geben, um das sofortige Matt zu verhindern, aber auch dies verlängerte den Widerstand nur unwesentlich, 1-0.
Es folgte das Ergebnis, auf das kein Wettbüro dieser Welt mehr Wetten annimmt: Das Remis von Uwe Eckardt an Brett zwei. Trotz etwa 150 Punkten DWZ-Plus und den weißen Steinen konnte sein Gegner Jürgen Messarius keinen Vorteil erzielen und fügte sich wie alle sieben Gegner Uwes zuvor in sein Schicksal, 1,5-0,5.
DER Topfavorit auf den Friedensnobelpreis: Uwe Eckardt
Leider kam auch der Topscorer nicht über ein Remis hinaus. Am siebten Brett konnte Patrick Scholl Kai Lücks Streben nach einem halben Punkt wenig entgegensetzen und ging nach 27 Zügen auf eine Zugwiederholung ein, 2-1.
Eine erstaunliche Parallele zur Partie Kramps gegen Piskorz wies die Begegnung am benachbarten fünften Brett zwischen Olaf Düber und Stefan Klauke auf. Auch hier opferte der Weißspieler (Olaf) im sechsten Zug einen Läufer auf f7 und bezahlte den Rückgewinn des Materials mit gefährlichem Entwicklungsrückstand. Klauke entfachte einen starken Angriff am Königsflügel, gegen den Olaf nichts Erfolgversprechendes unternehmen konnte, 2-2.
Am Spitzenbrett trafen bereits zum vierten Mal in den vergangenen Jahren Sebastian Send und Julian Scheider aufeinander. Dreimal konnte Sebastian gewinnen, aber dieses Mal klappte es nicht. Nachdem er leichten Vorteil aus der Eröffnung geholt hatte, verpasste er den richtigen Plan, woraufhin sich seine Figuren in unangenehme Abhängigkeiten begeben mussten. Scheider nutze dies taktisch aus und konnte eine Figur gewinnen, 2-3.
Send – Scheider: Diesmal 0-1
Am achten Brett geriet Frank Mickisch gegen Michael Löhrke in der Eröffnung in leichten Nachteil, konnte diesen aber durch das Mittelspiel bis ins Doppelturmendspiel ausgleichen. Leider ging dann unnötig ein Bauer verloren. Das entstandene Turmendspiel war vielleicht haltbar, aber Frank schaffte es nicht, 2-4.
Auf der linken Seite: Frank Mickisch, Patrick Scholl und Daniel Mohr
Damit war der Kampf verloren, denn am dritten Brett musste ich ein Endspiel Turm gegen Turm und Bauer verteidigen, was mir aber nicht gelang, obwohl es an einer Stelle laut Tablebases möglich war. Bis wir jedoch in besagtem Endspiel gelandet waren, hatten Christoph Schwanbeck und ich eine Fehlerparade sondergleichen hingelegt. Die Eröffnung lief in normalen Bahnen, ich bereitete mein Spiel am Damenflügel vor, Schwanbeck konzentrierte sich auf die andere Seite. Durch ein Übersehen stellte Schwanbeck dort eine Qualität ein, aber ich bedankte mich mit der unnötigen Aktivierung seines bis dato beschäftigungslosen Randspringers. In Zeitnot sorgte dieses Tier dafür, dass ich die Qualität zurückgeben und mit zwei Minusbauern ins Turmendspiel abwickeln musste. Schwanbeck übersah zunächst einen forcierten Turmtausch und ließ dann sogar einen Bauerndurchbruch meinerseits am Damenflügel zu, der ihn einen Turm gekostet hätte. Ja, hätte,….wenn ich es gesehen…hätte. Stattdessen wickelte ich in das schon beschriebene Turmendspiel ab, das aber dann verloren ging, 2-5.
Nutzlose Gehirnakrobatik des Berichterstatters (Fotos von Uwe Eckardt)
Somit hatte Daniel Mohrs Comeback an Brett sechs gegen Mirco Wagner nur noch statistischen Wert (Brettpunkte haben wir gegenüber Lüdenscheid und Menden schon mehr als geung). Wagner gewann einen Bauern, musste aber dann die Qualität abgeben. Trotz Mehrqualität blieb Daniels Stellung gefährdet, denn Wagners Mehr-Freibauer wurde von zwei mächtigen Läufern unterstützt. Daniel gelang es aber durch aktiven Einsatz der Türme, die weißen Bauern nach und nach zu eliminieren und gewann das Endspiel sicher. OK, in Zeitnot war es an einer Stelle ETWAS einfacher, aber nach einjähriger Turnierpartiepause kann einem schonmal ein einzügiges Matt durch die Lappen gehen 😉 3-5.
Erfolgreicher war die zweite Mannschaft gegen Hellertal II. Durch Siege von Stephan Toffanello (kampflos), Stefan Töpler, Werner Brauner und James Gray, sowie Remisen von Heinz-Roland Send und Hans-Wolfgang Dittmann konnte man mit 5-3 gewinnen.
Gegen die dritte Mannschaft aus Hellertal ergatterte unsere Dritte leider nur zwei Brettpunkte durch Martin Schneider und Martin Reinschmidt, wodurch der Kampf mit 2-4 verloren ging.
Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 5. April 2011 um 22:26 und abgelegt unter Mannschaften. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.