Erste Mannschaft mit 4-4 in Bergneustadt-Derschlag

Montag 7. Dezember 2009 von Michael Meinhardt

Bereits um 9.30 Uhr am Sonntag morgen (also nach konzertbedingt nur 6 Stunden Schlaf) begann für mich als Mannschaftsführer der Verbandsliga-Kampf beim SV Bergneustadt-Derschlag. Deren Team-Captain Thomas Freundlieb unterrichtete mich um diese Uhrzeit telefonisch darüber, dass unser Gastgeber nur zu siebt antreten und das erste Brett frei bleiben wird. OK, dafür steht man doch gerne auf, 1-0.
Die erste am Brett entschiedene Partie lieferte mal wieder der im Schnellschach-Modus spielende Andreas Piskorz an Brett 5 ab. Da auch sein Gegner Ludwig Blab diesen Modus gewählt hatte, landeten beide nach etwa zwei Stunden und zwischenzeitlich optischem Vorteil für Andreas in einem eigentlich remisen Damenendspiel. Allerdings hatte Andreas noch einen letzten Trick auf Lager, er bot einen Bauern inklusive Damentausch an, dem Blab nicht widerstehen konnte. Daraufhin verwirklichte Andreas einen sehr lehrreichen Bauerndurchbruch, der bewies, dass sich der verteidigende König nicht nur im Quadrat des Freibauern befinden sondern auch die Diagonale des Quadrats betreten muss, um den Freibauern aufzuhalten, 2-0.
An Brett 4 hatte Olaf Düber in der Eröffnung einen Bauern geopfert, die erhoffte Kompensation in Form von aktivem Figurenspiel war aber nur von kurzer Dauer, Paul Stümer wehrte das Gegenspiel ab und eroberte einen zweiten Bauern, wonach Olafs Widerstand gebrochen war, 2-1.
Zum zweiten Mal in dieser Saison musste Stephan Toffanello als Ersatzmann am letzten Brett einspringen. Nach einer diskussionswürdigen positionellen Entscheidung in der Eröffnung zeigte sich Tofa später taktisch voll auf der Höhe und konnte zwei Bauern gewinnen, sehr sehenswert war auch das abschließende Mattfinale mit einem schönen Damenopfer, 3-1.
Durch das sehr innovative Eröffnungsmanöver Dd8-c8-d8-e8-d8 hatte sich Patrick Scholl an Brett 6 mehr oder weniger freiwillig in eine passive Stellung begeben. Erst nach 30 Zügen kroch er aus seinem Schneckenhaus (Dd8-c7 mit Angriff auf den Sc3) und bot taktisch klug Remis, was Thomas Freundlieb überraschend annahm, 3,5-1,5.
Frank Mickisch und Sebastian Heitmann hatten sich am siebten Brett einen taktisch interessanten Schlagabtausch geliefert, aber als der Rauch und die Zeitnot bei Heitmann verzogen waren, blieben ihm zwei Mehrbauern, gegen die Frank im Endspiel nichts ausrichten konnte, 3,5-2,5.
Uwe Eckardt hatte es am zweiten Brett bereits nach zehn Zügen geschafft, seinen schwarzfeldrigen Läufer auf d8 zu parken. Das kurz später folgende Remisangebot lehnte Frank Fink ab, um in einem damenlosen Mittelspiel nach Vorteil zu suchen. Stattdessen ergatterte Uwe einen Mehrbauern und es schien auch so, als würde er diesen zum Sieg führen. Fink gab jedoch einen Läufer für den Bauern und konnte zwei weitere Bauern erobern, sodass Uwe schließlich mit Turm und Springer gegen Turm und zwei verbundene Bauern sogar in den Verteidigungsmodus umschalten musste, was ihm aber auch gelang, 4-3.
Also hing das Wohl und Wehe des Kampfes in Bergneustadt mal wieder an meiner Endspielbehandlung gegen Friedhelm Michalik. In der Eröffnung und dem Mittelspiel habe ich ziemlich viel richtig gemacht, eine gute Stellung mit einem allerdings doppelt isolierten Mehrbauern erreicht und mich auch nicht in Zeitnot gebracht. Als sich ausgangs des Mittelspiels abzeichnete, dass ein Remis reichen würde, sah ich von einem verlockenden Angriff auf den geschwächten schwarzen König ab, da mich dies den kompletten Damenflügel und im Falle eines Scheiterns auch die Partie gekostet hätte. Stattdessen tauschte ich die Schwerfiguren ab, um mit Springer gegen Läufer in ein „unverlierbares“ Endspiel abzuwickeln. Leider war mir dabei eine „Kleinigkeit“ entgangen, denn Michalik konnte ersatzlos meinen a-Bauern abholen, der resultierende Freibauer auf der a-Linie machte schließlich nach einigen Wirrungen das Rennen. 4-4 und damit „nur“ noch der dritte Platz in der Verbandsliga.

Micha_Post_Mortem

Oben im Bild der Moment der Enttäuschung, auch der von Andreas Piskorz sofort nach der Partie propagierte Remisweg, war leider keiner, selbigen fand nur „Fritz“, aber auch dieser brauchte die ganze Nacht.

In der Bezirksliga gewann die zweite Mannschaft in Haiger beim bisherigen Tabellenführer, dem C4-ChessClub mit 5-3. Heinz-Roland Send, Hans-Wolfgang Dittmann, Roland Brosius und James Gray konnten gewinnen, Stefan Töpler am Spitzenbrett gegen Timo Schönhof und Ersatzmann Thorsten Hummerich spielten Remis. Beide Mannschaften teilen sich nun den zweiten Tabellenplatz hinter Hellertal II.
Der Kreisligakampf der dritten Mannschaft gegen die Wittgenstein-Fraktion des C4-ChessClubs fiel diversen Weihnachtsfeiern und Inventuren zum Opfer und wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 7. Dezember 2009 um 21:52 und abgelegt unter Mannschaften. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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